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Alltags-Allrounder

02.05.2016 06:00 Uhr
Alltags-Allrounder

Der Qashqai ist Nissans Erfolgsmodell. Zu Recht: Die wenigen Schwachstellen können den Gesamteindruck des in England gebauten Japaners kaum trüben.

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_ Dass Plattformstrategien nicht unbedingt zu austauschbaren Autos führen, zeigen der Renault Kadjar und sein japanischer Cousin Nissan Qashqai. Nicht nur optisch zeigen sich die beiden Kompakt-SUVs jeweils als eindeutige Vertreter ihrer Marke, auch vom Charakter her spielen sie jeder für sich in ihrer eigenen Liga. Während der Renault an der einen oder anderen Stelle französisches Laissez-Faire an den Tag legt (siehe Testbericht in Autoflotte 1/2016), tritt der im britischen Sunderland gebaute Nissan Qashqai insgesamt reifer auf.

Karosserie

Die zweite Generation des Qashqai steht nur noch als Fünfsitzer beim Händler, die Nachfolge der siebensitzigen Langversion ist der neue X-Trail angetreten. Das Qashqai-Design zeigt sich im aktuellen Nissan-Stil, es ist modern-dynamisch, ohne jedoch mit zu vielen Linien zu verwirren. Die Dynamik schlägt sich allerdings in schlechter Übersichtlichkeit nieder, vor allem nach hinten rechts verhindert die ansteigende Seitenlinie einen besseren Ausblick. Aber auch nach vorne und hinten ist das Fahrzeugende kaum einschätzbar. Gegen Rempler beim Rangieren helfen jedoch die beim N-Connecta serienmäßige Rückfahrkamera - die jedoch schnell verschmutzt - sowie die ebenfalls serienmäßige Einparkhilfe vorne.

Interieur

Im Innenraum spielt der Qashqai einen seiner Trümpfe aus. Das Cockpit ist aufgeräumt, die Instrumente sind übersichtlich, und jeder Schalter sitzt an dem Platz, an dem man ihn erwartet. Kurzum: Die Ergonomie überzeugt, das Auto lässt sich intuitiv bedienen. Das gilt auch für das Navigations- und Audiosystem. Ein weiteres Plus: Für normal große Fahrer (1,80 Meter) findet sich eine stimmige Sitzposition, wobei die Teilung der Lehne in zwei Segmente nach längeren Strecken doch spürbar wird. Insgesamt zeichnen sich die Sitze aber doch durch guten Seitenhalt und hohen Langstreckenkomfort aus. Die im Innenraum verbauten Materialien sind sorgfältig verbaut und zeigen sich in Anmutung und Haptik dem Fahrzeugpreis angemessen.

Antrieb

Der 1,6 Liter große Diesel verrichtete seine Arbeit jederzeit unauffällig, auch über eine unangenehme Geräuschkulisse über das typische Diesel-Nageln hinaus klagten die Testfahrer nicht. Mit den 130 PS des Qashqai-Top-Diesels ist man jederzeit gut motorisiert, auch aus höheren Geschwindigkeiten zeigte das japanische SUV genügend Elastizität. Allerdings: Vor allem in niedrigeren Geschwindigkeiten zeigte sich das Sechsganggetriebe etwas knochig, und der Durchschnittsverbrauch lag während unserer Testkilometer bei 8,0 Litern auf 100 Kilometer. Da besteht sicherlich noch Luft nach unten - auch wenn die Fahrten zu großen Teilen bei Autobahntempo zurückgelegt wurden.

Fahrverhalten

Grundsätzlich eignet sich der Qashqai hervorragend auch als Langstreckenauto. Auch ohne aktivierten Allradantrieb zeigt sich der Japaner von seiner fahrsicheren Seite, das Fahrwerk stimmten die Ingenieure vor allem komfortabel ab. Kurze aufeinanderfolgende Bodenwellen auf der Autobahn mag der Qashqai jedoch gar nicht, sie lassen das Auto sofort stuckern. Zudem könnte die Lenkung etwas direkter abgestimmt sein, und nachts würde man sich eine höhere Lichtausbeute der Scheinwerfer wünschen.

Preise und Ausstattung

130 Diesel-PS gibt es im Nissan Qashqai in der Acenta-Ausstattung ab 23.185 Euro, dann jedoch mit zwei angetriebenen Rädern. Mit Vierradantrieb steht der Japaner im selben Ausstattungsniveau ab 24.866 Euro in der Preisliste. Im getesteten N-Connecta-Niveau fährt der Qashqai 1.6 dCi ab 24.950 Euro vom Hof, mit Allradantrieb für 26.630 Euro. N-Connecta ist das dritthöchste von vier Ausstattungsniveaus, zusätzlich zum Acenta fahren hier 18-Zoll-Leichtmetallräder, automatisch anklappbare Außenspiegel, schlüsselloses Zugangssystem sowie das Nissan Connect- Navigationssystem mit, das im Paket auch Sieben-Zoll-Farbdisplay, Digitalradio und Rückfahrkamera mit sich bringt. Wie im Acenta gibt es außerdem unter anderem Bluetooth-Schnittstelle, Tempomat, Klimaautomatik, Leder-Multifunktionslenkrad, USB-Schnittstelle, Nebelscheinwerfer und Sitzheizung vorne. Darüber hinaus unterstützen den Fahrer zahlreiche Assistenten: ein Notbrems-, ein Fernlicht- und ein Spurhalteassistent sowie die Verkehrszeichenerkennung und Licht- und Regensensor. Sinnvolle Extras sind die beheizbare Frontscheibe (210 Euro) sowie Metallic- (462 Euro) oder Perleffect-Lackierung (546 Euro). Details

Stärken & Schwächen

- Gute Ergonomie, einfache Bedienung- Hoher Langstreckenkomfort- Modernes, aber nicht modisches Design- Fahrwerk neigt teilweise zum Stuckern- Unübersichtliche Karosserie- Knochiges Schaltgefühl in niedrigeren Geschwindigkeiten

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