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Fuhrparkporträt Goodyear Dunlop: Auf länderübergreifendem Niveau

19.11.2015 11:50 Uhr
Fuhrparkporträt Goodyear Dunlop: Auf länderübergreifendem Niveau
Gebrandeter Firmen-Pkw von Goodyear Dunlop: Die schwarz-gelbe Lackierung ist ein Blickfang.
© Foto: Annemarie Schneider/Autoflotte

Goodyear Dunlop hat einheitliche Standards für die Flotten in der EMEA-Region gesetzt, allen voran in Deutschland mit dem größten Fuhrpark von rund 500 Firmen-Pkw.

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_ Was bei Goodyear Dunlop vor gut drei Jahren mit Analysen der Ist-Situation in den verschiedenen Staaten des Wirtschaftsraums Europe, Middle East und Africa (EMEA) begonnen hat, kommt bald zum Abschluss: die Einführung einer übergreifenden Car Policy und Flottenmanagement-Strategie für über 2.000 Firmen-Pkw. Dafür hat das Unternehmen alle Bereiche auf den Prüfstand gestellt. Heiko Grösch hat dabei als Manager Fleet EMEA der Goodyear Dunlop Tires Germany in Fulda den Status quo in den Fuhrparks der einzelnen Länder untersucht.

Welche Mitarbeiter fahren welche Fahrzeuge? Welche Budgets stehen zur Verfügung? Wird geleast oder gekauft? Und mit wem wird wo gearbeitet?

Diese Fragen haben unter anderem zutage gefördert, dass die Ländergesellschaften sowohl gekauft als auch geleast haben und es Kooperationen mit insgesamt 37 Leasinggebern in den unterschiedlichsten Konstellationen gegeben hat. "Es hat sich schnell gezeigt, dass wir so kein einheitliches Flottenmanagement betreiben können. Daraufhin haben wir uns im Fuhrpark neu aufgestellt und auf wenige Geschäftspartner konzentriert", sagt Heiko Grösch.

Leasing und Management konzentriert

Ein erster Schritt ist 2012 die Bündelung des Fuhrparkmanagements in der Hand eines internationalen Leasinggebers. Aber auch für das Kfz-Leasing hat sich Goodyear Dunlop auf weitere vier Anbieter in EMEA fokussiert. Unter ihnen werden nun in einem Multi-Bidding-Verfahren die Firmenwagen ausgeschrieben, sodass ständiger Wettbewerb herrscht, der Leasingnehmer aber gleichzeitig den Überblick behält. In der Regel werden die Fahrzeuge im Finanzleasing geleast und bei günstigen Offerten teilweise auch Maintenance hinzugebucht. Prinzipiell laufen die gesamten Services jedoch über den Fuhrparkmanagement-Dienstleister.

Ausnahme bilden für den Reifenhersteller das Räder- und Reifenpaket. Dieser Baustein wird hausintern gemanagt (siehe Infokasten unten).

Vorgaben münden in monetäre Vorteile

Nachdem die neue Car Policy stand, sind Heiko Grösch und der Dienstleister in die einzelnen Länder gereist, haben das Konzept vorgestellt und die neuen Leasingprozesse implementiert. In EMEA hat dies allen voran Deutschland als größten Flottenbetreiber mit rund 500 Pkw betroffen.

Neu ist hier auch die Konzentration auf die fünf Fahrzeugmarken plus länderspezifische Öffnungen. "Dadurch haben wir deutlich höhere Volumen bei den Herstellern erzielt, die sich sofort in entsprechenden Bonus-Vereinbarungen durchgeschlagen haben", sagt Grösch. Inzwischen gelten die Markenvorgaben fast überall, nur in Südafrika und im Mittleren Osten sind sie noch in der Umsetzungsphase.

Darüber hinaus hat mit Zugriff auf die Online-Tools des Dienstleisters ein einheitliches Reporting Einzug gehalten."Daneben nutzen wir auch die länderspezifischen Tools, um bei den Auswertungen in die Tiefe gehen und die Zahlen und Kostenentwicklungen kontrollieren zu können", so der Fuhrparkleiter.

Folglich laufen die Fäden in seiner Hand zusammen. Zudem liegt bei ihm und seinen zwei Mitarbeiterinnen die Verantwortung für den operativen Bereich in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Luxemburg. Sie managen dort nicht nur Räder und Reifen und die Online-Abrechnungen, sondern unterstützen auch die einzelnen Länder im Flottengeschäft etwa beim Einholen der Angebote und den Freigaben der Bestellungen.

Die übergreifende Car Policy

Mit der neuen Car Policy verfolgt Goodyear Dunlop ein weiteres Ziel: einen grenzübergreifend gerechten Benefit für die Mitarbeiter zu schaffen. Deshalb hat jedes Land für das gesamte Jahr ein Budget zur Verfügung, das sich vorwiegend aus den Full-Service-Raten inklusive Kraftstoffkosten für den jeweiligen Bestand errechnet. Dieser rekrutiert sich wiederum aus Fahrzeugen, die verschiedenen Hierarchieebenen zugeordnet sind.

Grundsätzlich gibt es fünf Gruppen mit jeweils zwei Referenz-Pkw als Kombi-Varianten mit Dieselantrieb und einer Basisausstattung, zu der Navigationsgerät, Klimaanlage, Telefonvorbereitung und Metallic-Lackierung gehören. Aus diesen zwei Modellen werden anhand von verschiedenen Laufleistungen und -zeiten die monatlichen Full-Service-Raten inklusive Kraftstoff ermittelt. Die höhere definiert dann das Budget für die Gruppe.

Dazu hat Goodyear Dunlop eine Matrix aus Laufzeiten und -leistungen erstellt, die in 5.000-Kilometer-Schritten bis zu einer Jahreslaufleistung von maximal 80.000 Kilometern und einer Gesamtlaufzeit von 30 Monaten gegliedert ist. Welche Kombination in Anspruch genommen wird, richtet sich nach dem Bedarf des Fahrers.

Das Minimum an Laufleistung beträgt dabei 30.000 Kilometer pro Jahr und die Laufzeit des Vertrags maximal 60 Monate. In der Praxis bewegt sich der Durchschnitt bei 42 Monaten und 50.000 km pro Jahr.

Fünf Hierarchiestufen

In der ersten Gruppe, die rund fünf Prozent aller Firmenwagen stellen, befinden sich die Projektautos wie der BMW 118d und VW Golf 1.6 TDI. Die zweite bildet die Fahrzeuge für Mitarbeiter mit klassischen Außendiensttätigkeiten, die sich an der Mercedes-Benz C 200 CDI und am VW Passat 2.0 TDI orientieren und rund 65 Prozent der Fahrzeuge repräsentieren. Die dritte Stufe ist für die Sales Manager und das mittlere Management mit dem BMW 320 d und der Mercedes-Benz C 220 CDI als Referenz-Modelle bestimmt, deren Anteil an den Firmenwagen rund 15 Prozent ausmacht. Die restlichen 15 Prozent verteilen sich auf die Kategorien Sales Direktoren sowie Geschäftsführungs- und Exkom-Mitglieder.

Hierzulande haben die Mitarbeiter außerdem die Möglichkeit, eine Zuzahlung von bis zu 200 Euro netto monatlich zu leisten, die automatisch mit dem Gehalt abgerechnet wird. Dieser Punkt ist in jedem Land aufgrund unterschiedlicher Rahmenbedingungen und gesetzlicher Normen anders geregelt. Beispiel Luxemburg: Hier können die Mitarbeiter in Abhängigkeit vom Anschaffungspreis und der Leasingrate einen Einmalbetrag von bis zu 3.000 Euro im Voraus zuzahlen. Grösch beobachtet: "Der Freiraum wird auch von allen Mitarbeitern genutzt."

Transparenz bringt bares Geld

Durch die europäische Ausrichtung haben sich die Kosten für den Fuhrpark positiv entwickelt. "Die Synergieeffekte haben uns in eine Lage versetzt, in der wir die Fahrzeuge günstiger anbieten können als vor zehn Jahren", konstatiert Grösch. Und dies hängt großteils nicht an den Raten für das Finanzleasing. Vielmehr ist es das gezielte Anziehen von Stellschrauben auf Ebene der Fahrer.

Exemplarisch ist die Einführung von Spritspar-Modellen im Juni 2012. Hierzu hat der Fuhrparkleiter als Erstes mit den Tankkarten den Durchschnittsverbrauch gemessen, einen Puffer von plus 40 Prozent zu den Herstellerangaben als grünen Bereich zugegeben und den Mitarbeitern mitgeteilt, dass alle darüberliegenden Aufwendungen für Kraftstoff Istkosten für das Unternehmen sind. Zugleich hat er darum gebeten, nicht an der Autobahn zu tanken oder nur zu bestimmten Zeiten, wenn es günstig ist, und die Mitarbeiter regelmäßig über ihren tatsächlichen Verbrauch informiert. "Dies hat bereits immense Kosteneinsparungen gebracht. Schließlich sind unsere Mitarbeiter professionelle Fahrer. Viele sind lediglich der Annahme gewesen, dass alles in der Full-Service-Rate schon enthalten ist", sagt Grösch.

Allein in den ersten zwölf Monaten hat das zu Einsparungen von über 100.000 Euro durch geringeren Kraftstoffverbrauch, sinkende Unfallzahlen, Schäden sowie Verschleißkosten geführt.

Die Neuerungen verlangen vom Team im Fuhrparkmanagement aber auch, am Ball zu bleiben und permanent auf gesetzliche Gegebenheiten und Änderungen in den Ländern zu achten und einfließen zu lassen. "Auf dieser Grundlage versuchen wir nun die Car Policies weiter zu optimieren, um das Beste für das Unternehmen und die Fahrzeugnutzer zu schaffen", resümiert Grösch.

Auf einen Blick

Der Fuhrpark

- ca. 2.000 Firmen-Pkw in EMEA- alle im Finanzleasing, z. T. inkl. Maintenance bei fünf Leasinggebern- Laufzeiten: durchschnittlich 42 Monate, Laufleistungen: 30.000 km p. a.- Fuhrparkmanagement-Dienstleistungen bei internationalem Provider, Ausnahme: Räder/Reifen- fünf Kategorien an dienstwagenberechtigten Mitarbeitern und folglich fünf Fahrzeuggruppen- Kfz-Auswahl: auf Basis einer Full-Service-Rate inkl. Kraftstoff, die auf Vergleichsangeboten für zwei Referenz-Modelle je Kategorie fußt

In Kürze

Goodyear Dunlop

Die Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH gehört zum weltweit agierenden Reifenhersteller Goodyear. In Deutschland befindet sich ein Zentrum für Forschung und Entwicklung, außerdem werden die Logistikaktivitäten der Unternehmensgruppe für den europäischen Raum aus Deutschland heraus koordiniert. Die insgesamt rund 7.400 Mitarbeiter an sechs Fabrikationsstandorten in der Bundesrepublik produzieren rund 30 Millionen Reifen pro Jahr. Zum Portfolio gehören die Reifenmarken Goodyear, Dunlop und Fulda sowie Sava und Debica. Hauptsitz in Deutschland ist Hanau.

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