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Die schöne geneigte Ebene

31.07.2015 06:00 Uhr

Der legendäre Kletterer mit Stern, die M-Klasse, heißt nun GLE, hat aber nichts von ihren Offroad-Fähigkeiten verlernt. Für urbane Steigungen empfiehlt sich indes eine andere Version: das neue SUV-Coupé.

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_"Mit seinem SUV-Alleskönner macht Mercedes sowohl auf steinigem Geläuf als auch auf feinem Asphalt vieles richtig", lobte unser Redakteur im Oktober 2011 die damals neue M-Klasse. Der Nachfolger, der nun der Nomenklatura folgend GLE heißt, gibt bei der Testfahrt zunächst einen mächtig tiefen Schrei von sich, der wohl dem Platzhirsch aus Bayern gilt.

Dabei soll er nicht nur dem Groß-SUV BMW X5 Konkurrenz machen, sondern neuerdings auch dem sehr erfolgreichen Coupé-Ableger BMW X6 - allein zwischen Januar und Mai 2015 steigerte das Coupé-SUV seine Fanbasis um 400 Prozent. Hier gibt es also viel zu holen, auch für die Sternmarke, die dem Coupé wahlweise gleich noch das AMG-Paket verpasst. An Bord des AMG-Topmodells jagt die Fahrbahn vor der coupéartig steilen Windschutzscheibe vorbei.

Wie ein 100-Meter-Läufer im Startblock geht der schicke Schwabe vor der Hatz in die Mittellage und wird leicht aus dem Heck heraus nach vorn geschoben, beim klassischen Coupé wird die Antriebskraft zwischen den Achsen gemittelt, beim AMG-Trio wird markentypisch das Heck betont (40:60).

Keine Kompromisse gibt es im Fond, der Schwachstelle vieler Coupés. Für einen 1,80 Meter großen Passagier bleiben komode drei Handbreiten bis zum abgeflachten Dach. Auch die Kniefreiheit ist gegeben. Man kann den Fünfsitzer also auf jeder Position genießen, sobald man ihn geentert hat.

Platz satt

Der Anstiegsweg ist SUV-gewohnt steil, wird aber im Heck von der sehr hohen Ladekante getoppt. Als Belohnung locken im Kofferraum sehr üppige 650 bis 1.720 Liter - beim BMW X6 sind es 580 bis 1.525 Liter. Die Anhängelast von 2.850 Kilogramm beim Benziner respektive 2.900 Kilogramm beim Diesel kann auf 3.500 Kilogramm aufgestockt werden und liegt auf Niveau des bayerischen Rivalen, der zwar etwas flacher ist als der Neuling mit Stern (1,70 Meter zu 1,73 Meter), sich in Länge und Breite aber ebenbürtig zeigt (jeweils gut 4,90 Meter auf 2,00 Meter). Dafür ist der Stuttgarter etwas schwerer - gut 2,2 Tonnen gegenüber 2,1 Tonnen.

Verbrauch

Diese vielen Muskeln wollen in Schwung gehalten werden, wobei die kurze Ausfahrt zeigte, dass der Normverbrauch des V6-Diesels von 6,9 bis 7,2 Liter je 100 Kilometer leicht zu übertreffen ist - auf gemächlicher Strecke waren es 8,3 l/100 km. Im ersten Moment vernünftiger scheint daher das reine SUV, also der GLE. Zumal es das Groß-SUV (neben GLA und GLC soll zum Jahresende der GLS das Bouquet an Hochbeinern abrunden) mit einem 4-Zylinder-Diesel (250d) gibt, der verbrauchsoptimiert ohne Allradtechnik vorfährt und mit 5,4 Litern haushalten soll - beim Allradler sind es mindestens 5,7 Liter Normverbrauch. 204 PS beim 2,1-Liter-Basis-Diesel klingen dennoch wenig nach Verzicht. Den bietet der erstmals angebotene Plug-in-Hybrid gleich in doppelter Hinsicht. Das vor allem den Zwängen von wichtigen Absatzmärkten wie China, die aufgrund der hohen Smogbelastung ein Mindestmaß an emissionsarmen elektrischen Fahrtstrecken vorschreiben, geschuldete Doppel-Herz des Schwabens legte im Test auf einer typischen Pendlerdistanz von knapp 56 Kilometern bei wenig Stop-andgo-Anteil beeindruckende 37 Kilometer emissionsfrei zurück.

Plug-in-Verbrauch

Am Ziel lag der Verbrauch bei 4,3 l/100 km und näherte sich den versprochenen 3,3 bis 3,7 Litern Normverbrauch für den mit 325 kW/442 PS Systemleistung ausgestatteten GLE-Hybriden. Als ständiger Begleiter fährt das 110 Kilogramm schwere Batteriepaket mit, was im Kofferraum Platz nimmt und diesen von 690 auf 480 Liter spürbar verkleinert. Bei umgelegten Sitzen können maximal 2.010 Liter (im GLE 500) beziehungsweise 1.800 Liter (im Hybriden GLE 500e) mitreisen. Als hilfreich könnte sich das streckenprofilbasierte Energiemanagement zeigen. Abhängig von der Navi-Strecke optimiert der Stuttgarter selbstständig den Ressourceneinsatz. Das mit Maßen von 4,82 x 1,94 x 1,79 Meter aus heutiger Sicht fast kompakt wirkende Edel-SUV, das mit Ausnahme der breiten B-Säule und der hochstehenden Motorhaube gut überschaubar ist, kennt eine Paradedisziplin: den Ritt durchs schwere Gelände. Wie hier der mit dem Offroadpaket und zusätzlichem

Fahrmodus gewappnete Geländewagen zu Werke geht, erinnert an den großen Bruder namens Unimog. Nach fast 100 zum Großteil Landstraßenkilometern ist im großen Diesel (350d) der Tank um nahezu neun Liter leichter, als Normwert nennt Mercedes-Benz 6,4 bis 6,6 l/100 km. In den beiden Selbstzündermodellen ist die neue Neunstufenautomatik Serie, ebenso wie im Coupé. Weitere Trümpfe: Sportdirektlenkung, aktive Wankstabilisator (ab Dezember für GLE 350d 4matic) und permanenter Allradantrieb (4matic).

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