-- Anzeige --

DUH-Dienstwagencheck: Bundesbehörden toppen öffentliche Unternehmen

27.11.2014 08:05 Uhr
Zehn von 20 untersuchten Bundesbehörden erhalten von der DUH die "Grüne Karte" in Sachen klimafreundliche Dienstwagen.

-- Anzeige --

Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) hat die Ergebnisse ihres aktuellen Dienstwagenchecks veröffentlicht – und bemerkt laut eigener Aussage eine Wirkung der Transparenz, die ihre Untersuchung der Dienstwagen von Bundesbehörden bewirkt. Demnach entscheiden sich Behördenleiter vermehrt für Fahrzeuge mit einem geringeren CO2-Ausstoß. Auch die Gesamtflotte der Ämter habe sich aus Sicht des Klimaschutzes erheblich verbessert: Exakt die Hälfte der Bundesbehörden nimmt die geltenden EU-Grenzwerte für den CO2-Ausstoß von Pkw ernst und entscheidet sich für vergleichsweise klimaverträgliche Dienstwagen, vermeldet die DUH. Öffentliche Unternehmen verhalten sich bei der Fahrzeugwahl hingegen überwiegend nicht EU-konform oder verweigern die Auskunft. Zu diesem Ergebnis kommt die DUH in ihrer neuen Abfrage zu Dienstwagen und Flottenstrategien bei insgesamt zwanzig Bundesbehörden und achtzehn Unternehmen mit staatlichem Auftrag.

Insgesamt zehn Behörden erhalten in der Gesamtbetrachtung ihres Dienstwagenmanagements eine "Grüne Karte" für glaubwürdiges Klimabewusstsein. Bei zehn Behörden sieht die DUH dagegen noch zum Teil erheblichen Nachholbedarf beim Klimagasausstoß der Leitungsfahrzeuge, der Gesamtflotte beziehungsweise der Fuhrpark- und Mobilitätsstrategie. Erstmals vergab sie unter den Behörden keine "Rote Karte".

Jede zweite Bundesbehörde hält EU-Grenzwerte für CO2 ein

"Bund und Länder suchen derzeit weitere Maßnahmen, um das gefährdete 40-Prozent-Reduktionsziel bei den Klimagasemissionen bis 2020 zu erreichen. Sie können bei den Behördenfahrzeugen beginnen. Schön, dass immerhin die Hälfte der untersuchten Bundesbehörden die EU-Grenzwerte für CO2 einhält", sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer, Jürgen Resch. "Absolut unverständlich ist, dass zehn zum Teil große Behörden den Klimaschutz beim Fuhrpark weiter nicht ernst nehmen. Wir fordern die verantwortlichen Bundesminister auf, in diesen Ämtern oder Gesellschaften eine stringente Einhaltung der EU-Klimaziele für Pkw durchzusetzen."

Als diesjährige Spitzenreiterin unter den Behördenchefs ermittelt die DUH die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Beate Jessel, die zeige, wie sich der Klimaschutz bei Dienstwagenfahrten berücksichtigen lässt. Ihr Mercedes-Benz E 300 BlueTEC HYBRID stößt 107 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Als erfreulich bezeichnet die DUH auch die Veränderungen der Bundesanstalt für Wasserbau, die den CO2-Ausstoß ihrer Flotte im Vergleich zum Vorjahr von 173g/km auf 124g/km verbesserte. Schlusslicht: Frank-Jürgen Weise, Vorsitzender des Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit, dessen BMW 740Li für 184 Gramm CO2 pro Kilometer verantwortlich ist. Damit überschreitet er den seit 2012 geltenden EU-Grenzwert von 130 Gramm deutlich. Der vergleichsweise niedrige Flottendurchschnitt und die Mobilitätsstrategie retten die Behörde aber vor einer "Roten Karte".

Deutlich schlechter als die unmittelbar den Ministerien unterstellten Bundesbehörden schneiden laut der offiziellen Meldung wie in den Vorjahren die Banken in Landes- oder Bundesbesitz sowie öffentliche Unternehmen ab. Institutionen wie die Bayerische Landesbank oder die Bundesdruckerei GmbH sollten gerade in Fragen der Transparenz eine Vorbildfunktion einnehmen. Drei Unternehmen erhielten eine "Grüne Karte", fünf eine "Gelbe Karte" und zehn eine "Rote Karte".

Unter den Unternehmen mit Bundes- oder Landesbeteiligung schneidet laut DUH die BwFuhrparkService GmbH am besten ab – nicht nur, weil ihre Leitung auf ein Fahrzeug mit einem CO2-Ausstoß von lediglich 123 g/km setzt, sondern auch aufgrund des Flottendurchschnittswerts. Dieser habe sich im Vergleich zum letzten Jahr erneut verbessert und sei mit 105 g/km der beste des Rankings. Die BwFuhrparkService verfügt mit 7449 Dienstfahrzeugen über die größte Flotte aller befragten Unternehmen.

Auch Dienstfahrräder im Mobilitätsangebot

Sehr schlecht, so berichtet die DUH weiter, schneidet der Dienstwagen von Gunter Dunkel, Vorsitzender des Vorstands der Norddeutschen Landesbank, ab. Mit einem Durchschnittswert von 168 g/km erhält er die "Rote Karte". Auch bei der  Gesamtflotte belegt die Nord LB den letzten Platz mit 148 Gramm CO2/km. Das Ergebnis der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) enttäuscht ebenfalls: Wie im letzten Jahr liegt der Dienstwagen der Vorstandssprecherin Tanja Gönner mit 158 Gramm CO2/km über 20 Prozent über dem EU Flottengrenzwert. Dafür erhält das Unternehmen von der DUH gerade noch eine "Gelbe Karte". Acht von zehn "Roten Karten" für die Unternehmen mussten erneut wegen mangelnder Transparenz vergeben werden.

Deutsche Bundesbank und Deutsche Rentenversicherung Bund konnten sich dagegen trotz schlechter Werte bei den Dienstwagen der Vorstände von einer „Gelben Karte“ auf eine „Grüne Karte“ verbessern. Grund dafür sind der gute Durchschnittswert der Gesamtflotte sowie eine gute Bewertung bei der Fuhrpark- und Mobilitätsstrategie.

Mehr als die Hälfte aller 38 befragten Institutionen orientiert sich laut Angaben der DUH inzwischen am EU-Grenzwert von derzeit 130 g/km. Sie stellen ihren Mitarbeitern Dienstfahrräder zur Verfügung und geben Anreize zur Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs.

Unter Dateidownloads (unten) finden Sie die Ergebnisse im Detail - aufgeteilt in Bundesbehörden und öffentliche Unternehmen. (red)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.