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E-Mobilität: Berliner unter Strom

10.06.2013 11:31 Uhr
Citroën Multicity in Berlin
Mit den Carsharing-Angeboten sind es knapp 1.200 Stromer in Berlin. Diese Zahl soll bald stark erhöht werden.
© Foto: Citroën

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Berlin soll in den nächsten Jahren zu einer internationalen Metropole für Elektromobilität werden. Rund 150 Projekte sollen dafür sorgen, dass elektrische Fahrzeuge in der Bundeshauptstadt und in ganz Deutschland beliebter werden. Trotz der noch geringen Zahl an zugelassenen Elektroautos in der Stadt herrscht in der Branche Optimismus, ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. "Im Vergleich mit anderen europäischen Metropolen wie Paris oder London hinkt Berlin nicht hinterher", stellte Benjamin Franke vom Bundesverband eMobilität fest.

Die aktuellen Zahlen, auch bundesweit, sind noch weit entfernt von dem Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen. Das soll sich ändern. Die Region Berlin-Brandenburg zählt neben den Gebieten Baden-Württemberg, Bayern-Sachsen und Hannover zu den sogenannten "Schaufenster"-Regionen der Bundesregierung.

1.200 von 1,1 Millionen

Die vier Regionen sollen als Experimentierfeld für neue Technologien dienen und Deutschland zum führenden Markt für Elektromobilität machen. Rund 100 Millionen Euro, zur Verfügung gestellt von der Wirtschaft, Bundesregierung und den Ländern Berlin und Brandenburg, sollen in das Förderprogramm fließen.

Bislang ist erst etwa jeder 3.500. in Berlin zugelassene Wagen ein reines Elektroauto, ergeben Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes. Nur 328 der Anfang des Jahres rund 1,1 Millionen in Berlin gemeldeten Autos fahren mit voll-elektrischem Antrieb. Zählt man die angebotenen Wagen von Carsharing-Unternehmen hinzu, sind es laut der Berliner Agentur für Elektromobilität (eMO) immerhin knapp 1200.

Viel Skepsis

In Deutschland liefen allerdings inzwischen nirgends mehr Praxisprojekte zum Ausbau der Elektromobilität als in Berlin, stellte die Agentur eMO fest. Öffentlich zugängliche Ladepunkte sollen bis 2015 flächendeckend vorhanden sein. Derzeit sind es mehr als 220, insgesamt sollen es 1600 werden. "Die Elektromobilität kommt, auch wenn viele noch skeptisch sind", sagte eMO-Leiter Gernot Lobenberg. Im Vergleich mit anderen europäischen Metropolen wie Paris, London und Kopenhagen liege Berlin durchaus in der gleichen Liga. eMO arbeitet mit zahlreichen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft daran, Berlin zum geplanten "Schaufenster" zu machen.

Als eines der ersten Projekte testet die Berliner Polizei bislang elf Batterieautos, davon neun auf Streife. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert, dass Elektromobilität gerade bei Versorgungsfahrzeugen und im öffentlichen Nahverkehr stärker eingesetzt wird. Berlin biete sich da als Testfeld an, sagte Carmen Schultze vom BUND Berlin. "Die Infrastruktur ist unheimlich gut in Berlin. Es gibt keine große Distanzen, alles bündelt sich auf einem Klumpen."

Zu wenige deutsche Angebote

Elektroautos müssen aber nicht unbedingt ein Gewinn für die Umwelt sein. "Für die CO2-Bilanz muss ein Elektroauto nicht unbedingt etwas bringen", erklärte Schultze. Man müsse genau beleuchten, wie der Strom für die Fahrzeuge erzeugt werde. Ideal wäre, koppele man Elektromobilität gleich mit regenerativen Energien, findet Alexander Claus vom Forum ElektroMobilität in Berlin.

Damit Elektroautos auch für Privatkunden interessant werden, hofft Benjamin Franke vom Bundesverband, dass die deutschen Autobauer sich stärker dem Thema widmen. Bislang stammten die meisten Fahrzeuge aus Asien. "Auf dem deutschen Markt, auf dem überwiegend einheimische Fahrzeuge nachgefragt werden, ist das ein starkes Hemmnis."

16 Stromer bis Ende 2014

Bisher sind Elektroautos in der Tat im Angebot der deutschen Autobauer Mangelware. Das soll sich ändern, alleine bis Ende 2014 sollen 16 neue Modelle auf den Markt kommen. Bei Europas größtem Autobauer Volkswagen werden die ersten rein elektrischen Modelle dieses Jahr in Serie gehen, unter anderem vom Golf.

BMW kommt voraussichtlich im Herbst mit seinem ersten Elektroauto i3. Auch Daimler, bislang nach Firmenangaben mit neun Fahrzeugmodellen mit Batterie- und Brennstoffzellenantriebe vertreten, will in den nächsten Jahren weitere Modelle anbieten, darunter eine neue B-Klasse. (dpa)

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