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ESP: Lebensretter serienmäßig

30.10.2014 09:30 Uhr
ESP in Aktion
Unausweichliches Ausstattungsmuss: ESP ist ein Assistenzsystem, das durch gezieltes Abbremsen einzelner Räder dem Schleudern des Fahrzeugs entgegenwirkt. Alle Neuwagen müssen es nun an Bord haben.
© Foto: Bosch

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Zuletzt stand ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) nur noch bei wenigen Kleinwagen als Extra auf der Optionsliste, nun müssen alle Neuwagen die Sicherheitsfunktion serienmäßig haben. Bis zu 80 Prozent aller Schleuderunfälle im Straßenverkehr könnten verhindert werden, wenn alle Fahrzeuge das ESP an Bord hätten, sagt Automobilzulieferer Bosch, der die Funktion Anfang der 1990er entwickelte.

Bereits seit 1995 gab es das Antischleudersystem in der Mercedes S-Klasse. Unverhoffte Bekanntheit erlangte das Assistenzsystem 1997, obwohl es zunächst gar nicht in Erscheinung trat: Bei einem provozierten Ausweichmanöver schwedischer Autotester kippte die recht hoch bauende Mercedes A-Klasse um, was als "Elchtest" in die Geschichte einging. Um das künftig zu verhindern, stattete Mercedes alle A-Klasse-Fahrzeuge mit ESP aus.

ESP ist ein Assistenzsystem, das durch gezieltes Abbremsen einzelner Räder dem Schleudern des Fahrzeugs entgegenwirkt. Es erkennt beginnende Schleuderbewegungen, indem es anhand von Sensorsignalen die vom Fahrer gewünschte mit der tatsächlichen Fahrzeugbewegung vergleicht.

Gegen Über- und Untersteuern
Es greift zum Beispiel ein, wenn das Auto in einer Kurve in den Grenzbereich kommt und auszubrechen droht. Ein Übersteuern wird durch Abbremsen des kurvenäußeren Vorderrades, ein Untersteuern durch Abbremsung des kurveninneren Hinterrades korrigiert. Zur Unterstützung verringert ESP in bestimmten Situationen zudem die Motorleistung. In jedem ESP steckt neben einem Antiblockiersystem immer auch eine Antriebsschlupfregelung.

Der Name ESP ist ein geschützter Begriff, hat sich aber mittlerweile im allgemeinen Sprachgebrauch für die Fahrdynamikregelung durchgesetzt. Das System, das Bosch entwickelt hat und erstmals 1995 bei Mercedes in Serie ging, ist auch unter anderen Namen bekannt, zum Beispiel DSC, PSM, VSC, DSTC oder VSA.

Das ESP ist heute Basis für viele Assistenzsysteme: Wenn das Auto ohne Zutun des Fahrers bremst, so beim Abstandstempomat oder dem Notbremsassistenten, dann setzt das mit den Sensoren vernetzte ESP diese Bremsbefehle um. In Zukunft wird die Funktion auch eingesetzt, wenn Autos autonom fahren können.

Europa ist mit der ESP-Pflicht nicht allein: In den USA und Kanada zum Beispiel müssen seit September 2011 alle Autos (bis 4,5 Tonnen) damit ausgerüstet sein, auch Australien und Israel schreiben ESP vor. In Japan, Korea, Russland und der Türkei treten entsprechende Regelungen in den kommenden Jahren in Kraft. (Hanne Lübbehusen/sp-x)

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