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Fahrbericht Fiat 500X: Die Testosteron-Variante

17.11.2014 11:30 Uhr
Abgezweigt: Die Technik teilt sich der Fiat 500X mit dem Konzernbruder Jeep Renegade.
© Foto: Fiat

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Der Fiat 500 galt bisher als der klassische Frauenwagen. Das könnte sich ändern, denn jetzt kommt der 500X als Testosteron-Variante auf den Markt, mit dem Mann sich auch ins Gelände wagen kann. Denn der Kleine besitzt nun auch Allradantrieb für das Abenteuer abseits befestigter Pisten. Bei der Formgebung übernahmen die Turiner Kreativen ganz bewusst das „Knutschkugel-Design“ des Zweitürers. Wenn der Gelände-500er im kommenden Februar auf den Markt kommt verlangt Fiat mindestens 14.200 Euro (netto) für die frontgetriebene Basisversion mit 1,6-Liter-Motor (110 PS), der allerdings erst später ins Angebot rollt. Als Allradler kostet der 500X mit Zweiliter-Diesel stolze 26.400 Euro. Die weiteren Preise stehen noch nicht fest.

Bisher beschränkte sich das Geländeangebot in der 500er-Reihe auf den 500L Trekking, der allerdings ohne Allradantrieb höchstens für Feldwege geeignet ist. Das ändert sich nun mit dem "X", der zwei Antriebstechniken für Geländepassagen bietet: Die Version Cross verfügt über das Antischlupfsystem Traction+, das wie ein elektronisch gesteuertes Sperrdifferenzial wirkt. Sobald die Elektronik ein durchdrehendes Rad registriert, wird dies automatisch abgebremst und zusätzliches Drehmoment auf das Rad mit besserer Bodenhaftung umgelenkt. Der Allradantrieb stammt aus dem Schwestermodell Jeep Renegade und schaltet sich bei Bedarf automatisch zu. Wird kein Allradantrieb benötigt, rollt der 500X frontgetrieben über die Straße. Zusammen mit dem Jeep Renegade ist der Fiat das einzige Modell im Segment, das diese Technik besitzt. In der Topversion wird die Kraft sogar über eine Neungang-Automatik übertragen. Serie ist ein manuelles Sechsgang-Getriebe. Wahlweise steht ein Doppelkupplungsgetriebe bereit.

X Möglichkeiten
Der 500 mit dem "X" im Namen ist mit einer Länge von 4,25 und einer Breite von 1,80 Metern eine selbstbewusste Erscheinung geworden. Das gilt vor allem für die Frontpartie, wo das klassische Gesicht des Kleinwagens mit den wuchtigen Stoßfängern eine neue Einheit bildet. Gegen Aufpreis bietet Fiat noch weitere Offroad-Details wie einen angedeuteten Unterfahrschutz. Diese Option gehört zu den zahlreichen Möglichkeiten den 500er unter den kompakten Crossover-Modellen weiter zu individualisieren. Dazu bietet die Tuning-Abteilung Mopar zahlreiche Möglichkeiten, um den 500X à la Carte zu gestalten. Mit einem Fassungsvermögen von 350 Litern ist der Kofferraum zwar nicht gerade familientauglich, entspricht aber dem Klassendurchschnitt.

Im Innenraum findet man angemessene Platzverhältnisse, wobei sich allerdings die Passagiere im Fond etwas einschränken müssen. Die Sitzposition ist überraschend tief, was zunächst nicht so recht zu einem SUV passen will. Vor dem Fahrer sind drei Rundinstrumente übersichtlich angeordnet, wobei seltsamerweise Tacho und Drehzahlmesser an die Seite rückten. Im Blickfeld liegt ein Kombiinstrument mit einem weiteren Digitaltacho. An Ablagen herrscht kein Mangel, und zum ersten Mal besitzt eine 500er-Version ein richtiges Handschuhfach. Allerdings fehlt es dem Interieur an der für die Baureihe ansonsten typischen Lebhaftigkeit.

Als Antrieb stehen beim Verkaufsstart im kommenden Februar jeweils zwei Diesel-und Benzinaggregate zur Verfügung: Als Basis-Triebwerk kommt der 1,6-Liter-Benziner mit 110 PS, Frontantrieb und Fünfganggetriebe zum Einsatz. Der bewährte 1,4-Liter-Turbo, der 140 PS leistet, und mit einem Sechsgang-Getriebe kombiniert ist, rundet die Benzin-Fraktion ab. Die Diesel-Abteilung bilden ein 1,6-Liter-Turbodiesel mit 120 PS, Frontantrieb und Sechsganggetriebe sowie als Top-Motorisierung der Zweiliter-Vierzylinder mit 140 PS, Allradantrieb und Neungang-Automatik. Später wird noch der 1,4-Liter Turbo Multi Air mit 170 PS, Allradantrieb und Neungang-Automatik die Motorenpalette abrunden.

Kraxeln und flanieren
Wie dem Renegade gelingt auch dem Fiat der Spagat zwischen Gelände und Boulevard. Allerdings ist das Fahrwerk beim Fiat knackig abgestimmt, sodass vor allem Querrillen mehr oder weniger ungefiltert mitgenommen werden. Zudem gehört der 500X nicht zu den Leisetretern. Motoren- und Windgeräusche sind zwar nicht unangenehm, aber doch deutlicher als bei anderen Modellen vernehmbar. Und dass der Dieselantrieb das Lenkrad leicht vibrieren lässt, ist nicht zeitgemäß. Dafür ermöglicht der Zweiliter-Diesel eine durchaus dynamische Fahrweise, vor allem, wenn man die Sporteinstellung wählt. Dann erwacht das italienische Temperament im 500er und kurvige Landstraßen werden zu Spaßpisten.

Die Verbrauchswerte liegen zwischen theoretischen vier und tatsächlichen sechs Litern. Vor allem im Sportmodus liegt der Durst deutlich höher. Über den „Drive Mood Selector“ lassen sich die Motorsteuerung, das Ansprechverhalten der Bremsen, Lenkung sowie die Automatik individuell einstellen. Insgesamt stehen beim Marktstart fünf Ausstattungslinien zur Verfügung. (Walter Wuttke/sp-x)


Fiat 500X

Fiat 500X Bildergalerie

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