Am dritten Samstag im Juni findet der Tag der Verkehrssicherheit statt. Kurz davor fiel der Startschuss für eine internationale Dienstwagenfahrerbefragung, die Leaseplan beim Meinungsforschungsinstitut TNS Dimarso in Auftrag gab. Laut dem Leasinggeber beteiligten sich 3.377 Vielfahrer aus 20 Ländern an diesem "Leaseplan Mobilitätsmonitor", wobei in Deutschland fast hundert Autofahrer teilnahmen. Nun veröffentlichen die Fuhrparkexperten aus Neuss erste Ergebnisse, welche die Antworten der deutschen Teilnehmer zur Verkehrssicherheit und Aggressivität im Straßenverkehr betreffen.
So gab die überwiegende Mehrheit der Befragten (90%) an, in den vergangenen Monaten im Auto während der Fahrt telefoniert zu haben. Viele trinken (77%) und essen (59%) hinterm Steuer. "Bei diesen Ergebnissen müssten wir beachten, dass überproportional viele Dienstwagenfahrer an der Befragung teilgenommen haben. Diese verfügen häufig über eingebaute Freisprecheinlagen im Fahrzeug. Dennoch sollten Arbeitgeber, die Freisprecheinlagen nicht bindend in der Pflichtausstattung der Fahrzeuge verankert haben, angesichts dieser Angaben hellhörig werden", kommentiert Gunter Glück, Geschäftsleitungsmitglied bei Leaseplan, die Ergebnisse der Studie.
Die Rangfolge, wie sich Autofahrer hierzulande ablenken, setzt sich nach Leaseplan so fort: Ein Fünftel der Befragten (21%) gibt an, während der Fahrt entweder SMS zu schreiben oder zu lesen oder in sozialen Netzwerken unterwegs zu sein. Textnachrichten (17%) rangieren auf Platz vier und soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Co. (16%) nur knapp dahinter.
Genervt und aggressiv
Zum Fahrverhalten legt die Umfrage nahe: Am meisten nervt deutsche Autofahrer bei anderen Verkehrsteilnehmern zu langsames Fahren (31%), zu dichtes Auffahren (28%) und wenn andere Autofahrer die Fahrbahn blockieren (19%), schreibt der Leasinggeber. Andererseits bekannten viele in den vergangenen zwölf Monaten selbst zu schnell gefahren (72%) oder zu dicht aufgefahren (53%) zu sein. Jeder Vierte gestand sogar ein, andere Autofahrer beschimpft oder beleidigt zu haben.
Steuern Unternehmen gegen? Offensichtlich. Denn Dienstwagennutzer berichteten bei der Befragung, dass ihr Arbeitgeber ihnen entweder die Teilnahme an Fahrsicherhietstrainings ermöglicht (51%) und/oder Informationen zur Verkehrssicherheit regelmäßig per E-Mail (46%) schickt. Ein Viertel der Befragten (26%) erhält jedoch nichts zur Fahrersicherheit. "Ich finde dieses Ergebnis erschreckend hoch. Fuhrparkmanagementgesellschaften wie LeasePlan bieten diverse Risk Management Maßnahmen an, die die Fahrersicherheit erhöhen und damit auch die präventive Unfallvermeidung im Fokus haben", wertet Glück. "Unternehmen, die Fahrer ermuntern können ihr Verhalten zu ändern, könnten in drei Bereichen erfolgreich sein: Sie können die Fahrersicherheit erhöhen, CO2-Emissionen reduzieren und gleichzeitig finanzielle Einsparungen realisieren." (kak)