Infiniti hat sich einen weiteren BMW-Manager geangelt. Roland Krüger, bisher Deutschland-Vertriebschef des Münchner Autobauers, rücke mit sofortiger Wirkung an die Unternehmensspitze, teilte die Nissan-Premiummarke am Mittwoch mit. Als neuer Infiniti-Präsident ersetzt der 48-Jährige Johan de Nysschen, der Anfang August zu Cadillac gewechselt war.
Krüger wird vom Hauptquartier in Hong Kong aus die Infiniti-Geschäfte leiten. Er zieht zudem in die Führungsetage von Nissan Motor ein und berichtet direkt an Konzernboss Carlos Ghosn. Infiniti hatte erst im Juli die BMW-Managerin Gaby-Luise Wüst zur Chefin für den weltweiten Vertrieb ernannt.
Wer Krügers Nachfolger bei BMW wird, steht noch nicht fest. Der neue Infinite-Chef hatte zum Jahreswechsel 2012/13 Karsten Engel als BMW-Vertriebsleiter in Deutschland abgelöst. Für den Münchner Autokonzern war er seit 1998 weltweit tätig. Er hatte Führungspositionen in der Produktplanung, im Marketing und Vertrieb inne. Von 2008 bis 2013 leitete er die japanische Landesgesellschaft. Vor seinem BMW-Engagement arbeitete der studierte Industriedesigner bereits für Mitsubishi und die Daimler-Marke Smart.
Ehrgeizige Ziele
Seine langjährige Erfahrung im Premium-Segment wird Krüger jetzt für die neuen Aufgaben gut gebrauchen können. Bei den Wachstumsplänen der Autoallianz Renault-Nissan spielt Infiniti eine wichtige Rolle. Die Japaner wollen mittelfristig die deutschen Oberklasse-Hersteller herausfordern und weltweit 500.000 bis 600.000 Fahrzeuge pro Jahr verkaufen. Dafür müssen sie ihre Modell- und Motorenpalette deutlich ausbauen und ihre Bekanntheit vor allem in Europa steigern. (rp)