Wer unbeabsichtigt zum Geisterfahrer auf der Autobahn wird, sollte vor allem die Nerven behalten. Um Unfälle mit dem Gegenverkehr zu vermeiden, empfiehlt es sich laut dem Automobilclub KS, das Fahrzeug möglichst schnell am äußersten rechten Fahrbahnrand zum Stehen zu bringen. Warnblinkanlage und Fahrzeugbeleuchtung warnen dabei den entgegenkommenden Verkehr. Wer ein Handy an Bord hat, wählt die 112.
Wenn Verkehrssituation und Straßenführung es zulassen, sollten Warndreieck oder Blinklampe aufgestellt werden. Dabei sollte man unbedingt hinter der schützenden Leitplanke nach vorne laufen. Wenden darf man nur, wenn die Strecke einsehbar und wirklich frei ist. Bei Nebel oder schlechten Witterungsverhältnissen verzichtet man jedoch besser darauf.
Kommt einem dagegen ein Falschfahrer entgegen, heißt es, sofort nach rechts ausweichen. Zudem sollten per Handy Polizei oder Feuerwehr informiert werden.
Trucker wollten Schutzschild sein
Anders reagierten mehrere Lastwagenfahrer auf der Autobahn 3 in Bayern. Sie taten sich zusammen, um einen Geisterfahrer-Unfall zu verhindern. Wie die Polizei mitteilte, hörte ein 44-Jähriger am Dienstag im Radio eine Falschfahrer-Warnung, als er in der Nähe von Passau unterwegs war. Er wechselte mit seinem Lkw auf die linke Spur, um den nachfolgenden Verkehr zu verlangsamen.
Dann verständigte er sich mit einem anderen Lastwagenfahrer, der auf der rechten Spur ebenfalls die Geschwindigkeit verringerte. Wenige Minuten später erreichte der 44-Jährige den Falschfahrer, der inzwischen an der Mittelplanke angehalten hatte. Der Lkw-Fahrer stieg aus und forderte den 82 Jahre alten Falschfahrer zum Wenden auf.
An der nächsten Ausfahrt bei Pocking kam dann auch die Polizei und übernahm den Fall. In der Zwischenzeit hatten andere Lkw-Fahrer mit Auf- und Abblenden vor der Gefahr gewarnt. Ein Polizeisprecher sagte, die Aktion der Lkw-Fahrer sei nicht ganz ungefährlich gewesen. Denn normalerweise sollte man sich auf Autobahnen rechts halten, sofern vor Falschfahrern gewarnt wird. (Holger Holzer/sp-x/dpa)