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Renault: Zwei Takte, drei Zylinder, null Emissionen

17.12.2014 16:05 Uhr
Renault-Entwicklung
Verraute Sache: Kleiner, sparsamer und effizienter müssen sie werden, die Motoren von morgen. Daran arbeitet Renault schon länger.
© Foto: Renault

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Kleiner, sparsamer und effizienter müssen sie werden, die Motoren von morgen. Das erkannte auch Renault schon frühzeitig und so hat die Automobilmarke mit der silbernen Raute im Firmenlogo bereits heute zahlreiche Dreizylinder- und Elektroantriebe im Angebot. Jetzt stellen die Franzosen vier weitere zukunftsweisende Motoren-Neuheiten vor, die teilweise sogar schon nächstes Jahr in die Serienproduktion gehen sollen.

Was eigentlich nach Rasermäher, Kettensäge und Moped vergangener Jahrzehnte riecht, ist bei Renault die saubere Downsizing-Diesel-Lösung der Zukunft: Die längst in Vergessenheit geratene Zweitakt-Technik. Die neuen Diesel-Triebwerke verfügen zudem nur über zwei Zylinder, sollen aber einen äußerst hohen Wirkungsgrad haben. Die Halbierung der Zylinder bedeutet darüber hinaus eine Gewichtseinsparung von rund 40 Kilogramm, im Vergleich zu einem gleichstarken Vierzylinder mit Viertakt-Technik. Die Leistung liegt zwischen 48 und 68 PS, das maximale Drehmoment zwischen 112 und 145 Newtonmeter bei 1.500 U/min.

Um den mit steigender Drehzahl deutlich zunehmenden Verbrauch in den Griff zu bekommen, ist die Höchstdrehzahl auf 4.000 U/min begrenzt. Die kraftvolle Mischung aus Turbolader und Kompressor heizt dem Hubraum von 730 Kubikzentimetern so kräftig ein, dass die Zweitakter-Selbstzünder die antriebstechnische Zukunft für leichte Nutzfahrzeuge sein soll. Kompakte Lieferwagen, die durch die Städte und Gemeinden flitzen, können so die Betriebskosten der Logistik-Firmen günstig halten. Beispielsweise in einem Renault Twizy, der mit einem Anhänger versehen wird. Der einsitzige Prototyp hat drei Achsen und einen Laderaum von 1,2 Kubikmetern. Die Technik der modernen Zweitakt-Diesel stammt eigentlich von gewaltigen Schiffsmotoren, die beispielsweise in Containerfrachtern und anderen Ozeanriesen verbaut sind. Hier beeindruckt der Wirkungsgrad von fast 50 Prozent. Zum Vergleich: Normale Viertakt-Diesel im Pkw erreichen nur einen Wirkungsgrad von circa 35 Prozent.

Autogas und drei Töpfe
Auch Flüssiggas, kurz LPG genannt, wird bei den Franzosen als Antriebsstoff der nahen Zukunft gesehen. Hier aber wird das Gas erstmals in Dreizylinder-Aggregaten verbrannt. Der Vorteil liegt auch hier bei einer Verbrauchseinsparung, in diesem Fall von weiteren 20 Prozent, im Vergleich zu herkömmlichen Vierzylinder-LPG-Motoren. Der bivalente Turbomotor lässt sich notfalls auch mit Superbenzin fahren und eine Start-Stopp-Automatik, sowie Rekuperation sind serienmäßig mit an Bord. Verglichen mit gleichstarken Benzinmotoren, sinkt mit dem Propan-Butan-Gemisch der Verbrauch um rund 25 Prozent. So werden bereits heute die vorgeschriebenen Werte für die Abgasnorm Euro 6b erreicht. Ab 2015 kann man die neuen Flüssiggas-Motoren bestellen.

Ebenfalls im nächsten Jahr kann man beim Renault-Händler Fahrzeuge mit einer neuen Generation von Elektromotoren erwerben und somit komplett emissionsfrei fahren. Der Clou: Das E-Triebwerk mit einer Leistung von 88 PS und einem maximalen Drehmoment von 220 Newtonmetern wurde um zehn Prozent geschrumpft. So kann es noch leichter auch in Klein- und Kleinstwagen verbaut werden. Sämtliche Anbaumodule und Komponenten wurden in das Motorgehäuse integriert, wodurch die Kabelwege deutlich kürzer ausfallen. Ebenfalls neu ist die Zusammenfassung von Ladebox, Leistungselektronik und dem Batterieladesystem Chameleon-Charger in einer Einheit. 25 Prozent weniger Platz werden so benötigt. Auch die Ladezeiten bei geringerer Spannung, beispielsweise an der Haushaltssteckdose oder an der 230-Volt-Ladestation, werden so reduziert.

Für die etwas fernere Antriebszukunft steht zudem der Prototyp eines Mildhybrid-Diesels, der für leichte Nutzfahrzeuge, à la Renault Master, neben der Twin-Turbo-Technik noch mit einem 48-Volt-Starter-Generator verbunden wird. Der Versuchsmotor wurde auf Basis des Serien-Vierzylinders dCi 165 mit Doppel-Turbolader entwickelt und erreicht seine optimierte Effizienz durch den gesteigerten Einspritzdruck von 2.000 auf 2.500 bar. (Wolfgang Wieland/sp-x)

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