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Restwerte bei VW: DAT warnt vor Panikmache

28.09.2015 16:34 Uhr
Jens Nietzschmann
Jens Nietzschmann: "Die Entwicklung der Marktpreise hängt mit der Geschwindigkeit zusammen, in der VW das beschädigte Vertrauen der Fahrzeughalter zurückgewinnt."
© Foto: DAT

Volkswagens Abgas-Skandal beunruhigt nicht zuletzt die Besitzer der betroffenen Fahrzeuge. Für ernste Sorgen um den Wert ihres Autos ist es aber noch viel zu früh, sagen Experten.

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Die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) sieht keine Veränderung bei den VW-Dieselgebrauchtfahrzeugwerten. In einer Mitteilung am Montag warnte der Branchendienstleister vor Panikmache, bei der unter anderem eine Talfahrt der Gebrauchtfahrzeugpreise auf breiter Front vorhergesagt werde. "Erfahrungsgemäß sind die zum Teil sehr emotional motivierten Bewegungen der Kurse von Aktienmärkten keineswegs auf den Gebrauchtfahrzeugmarkt übertragbar", so die Experten. Es sei nachvollziehbar, dass sich viele Verbraucher und auch das Kfz-Gewerbe Sorgen um die Werthaltigkeit der mit der fraglichen Software ausgestatteten Fahrzeuge machten. Die Verunsicherung werde derzeit aber durch zahlreiche, zum Teil undifferenzierte Wortmeldungen in den Medien geschürt.

Die DAT beobachtet unter anderem die realen Transaktionspreise der Fahrzeugverkäufe von Automobilbetrieben an private Endverbraucher. In den kommenden sechs bis acht Wochen will sie über ausreichend valide Daten verfügen, um die Auswirkungen der Manipulationen von Abgaswerten bei VW auf den Gebrauchtfahrzeugmarkt beurteilen zu können.

"Ich warne ausdrücklich davor, zum Beispiel die aktuell einbrechenden Klickraten auf VW-Fahrzeuge im Internet zum Maßstab für die mittelfristige Marktentwicklung heranzuziehen", sagte Jens Nietzschmann, Sprecher der DAT-Geschäftsführung. "Nur weil solche Daten schnell zu erheben sind und sich so schön pseudoplausibel in die aktuelle Berichterstattung einbetten lassen, heißt dies noch lange nicht, dass sie als verlässlicher Indikator dienen. Dies war schon während der Finanzkrise vor einigen Jahren so." Ein Gebrauchtfahrzeug sei exakt den Betrag wert, der im Kaufvertrag stehe. Und der komme ausschließlich dadurch zustande, dass das Fahrzeug gehandelt werde. "Verbraucher, die einen Volkswagen fahren und das Fahrzeug aktuell nicht verkaufen möchten, haben jetzt nicht zwangsläufig ein schlechteres Auto als vor dem Bekanntwerden der Vorgänge in Wolfsburg."

DAT erwartet zeitnahe Umrüstung

Die DAT geht davon aus, dass Volkswagen die technischen Voraussetzungen dafür schafft, dass die betroffenen Fahrzeuge zeitnah umgerüstet und dadurch das verlorengegangene Vertrauen der Verbraucher allmählich zurückgewonnen werden kann. "Dies sind zweifellos sehr große Herausforderungen für alle Beteiligten, bei der auch die Serviceorganisationen der einzelnen Konzernmarken eine ganz maßgebliche Rolle spielen werden", so Nietzschmann. "Ein positives Element dabei ist, dass die Verbraucher auf die zahlen- und oft auch leistungsmäßig stärksten Händler- und Servicepartner treffen, die wir in Deutschland haben."

Die Handels- und Service-Partner der Volkswagen-Konzernmarken seien sofort und sehr direkt von eventuell zurückgehenden Verkaufserlösen betroffen. "Die Entwicklung der Marktpreise hängt aus unserer Sicht deshalb direkt mit der Geschwindigkeit zusammen, in der VW, den Konzernmarken und den Automobilbetrieben gemeinsam gelingt, das beschädigte Vertrauen der Fahrzeughalter zurückzugewinnen." (se)

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