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Studie: Fallende Spritpreise torpedieren CO2-Sparbemühungen

21.01.2015 14:57 Uhr
CO2-Grenzwert
Der CO2-Ausstoß der neuzugelassenen Pkw ging 2014 zwar weiter zurück, aber nicht mehr so schnell wie in den Jahren zuvor.
© Foto: Frank Peters/Fotolia

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Die sinkenden Spritpreise und der Ansturm auf Geländelimousinen erschweren laut einer Studie die Bemühungen der Autobauer für sparsamere Flotten. So sank der CO2-Ausstoß der 2014 neu zugelassenen Wagen auf dem wichtigsten EU-Markt Deutschland nur noch um 2,6 Prozent auf durchschnittlich 133 Gramm pro Kilometer, wie die Experten vom Center of Automotive Management (CAM) aus Bergisch Gladbach am Mittwoch berichteten. Das sei die geringste Verbesserung seit Jahren.

Im Kampf für mehr Klimaschutz dürfen die Flotten 2021 laut EU-Vorgabe im Schnitt nur noch 95 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer ausstoßen – aktuell liegen die Autobauer demnach noch 40 Prozent über diesem Zielwert. Dafür haben der Untersuchung zufolge auch die deutschen Hersteller noch enorme Anstrengungen zu meistern.

Studienleiter Stefan Bratzel verwies auf die sprunghaft steigende Beliebtheit der Geländelimousinen (SUV) und reinen Geländewagen. Ihre Nachfrage sei 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 21 bzw. sieben Prozent gewachsen. Zusammen kämen beide Fahrzeugsegmente schon auf einen Neuwagenmarktanteil von gut 17 Prozent.

Entsprechend hoch ist der Effekt bei den Abgasen: Die CO2-Emissionen dieser Segmente hätten zuletzt mit 141 (SUV) und 166 (Geländewagen) Gramm pro Kilometer deutlich über dem Durchschnitt anderer Segmente gelegen wie etwa der Mittelklasse (128 Gramm) oder der Oberen Mittelklasse (138 Gramm). "Im hohen Maße sind die sich verlangsamenden CO2-Verbesserungen damit den SUV-Nachfrageverschiebungen geschuldet", hält die Studie fest.

Japanische und französische Marken führend

Im Vergleich der Volumenhersteller zeigt sich, dass die französischen Autobauer Renault/Dacia sowie Peugeot/Citroën und allen voran die Japaner von Toyota/Lexus mit Flottenwerten von um die 120 Gramm pro Kilometer führen. Auch Ford und Volkswagen weisen noch eine gute Bilanz auf, wobei die Wolfsburger 2014 ihre CO2-Emissionen mit minus drei Prozent überdurchschnittlich verminderten und hierzulande nunmehr bei einem Flottenschnitt von 130 Gramm pro Kilometer liegen.

Auch Opel hat mit 1,5 Prozent Plus Boden gut gemacht, liegt aber mit 135 Gramm/Kilometer noch vergleichsweise hoch. Demgegenüber schnitten die Koreaner Hyundai und Kia sowie Fiat aus Italien negativ oder zumindest unterdurchschnittlich ab. Im Oberklasse-Bereich machte Volvo den größten Sprung (gut 6 Prozent auf 137 Gramm) und rangiert auf dem Niveau der deutschen Konkurrenten Mercedes/Smart, Audi und BMW/Mini.

Wichtiger Kaufanreiz für E-Autos fällt weg

Bratzel sprach insgesamt von einer "ernüchternden CO2-Bilanz". Neben den Segmentverschiebungen sei diese auch auf die mangelnde Akzeptanz von alternativen Antrieben zurückzuführen, "die derzeit noch im umgekehrten proportionalen Verhältnis zu den Absatzzahlen sowie den Innovationstätigkeiten der Hersteller stehen". Mit den stark gesunkenen Spritpreisen fehle ein wichtiger Kaufanreiz für die teureren Hybrid- und Elektroautos.

Hinzu kommt, dass die Hersteller weiterhin intensiv an der Optimierung von Benzin- und Dieselautos arbeiten, auch weil hier Effizienzverbesserungen leichter zu realisieren sind. 2014 kam die Industrie, etwa durch Kombinationen von motortechnischen Optimierungen, Leichtbau und Aerodynamik, immer noch im Mittel auf eine Reduzierung des Fahrzeuggesamtverbrauchs von 15,7 Prozent. (2013: minus 15,6 Prozent). Im konventionellen Antriebsbereich rechnet das CAM mittelfristig noch mit einer Verbrauchssenkung um rund 20 Prozent. (dpa/rp)

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