Glänzendes Weiß, viel Holz und Glas – davor schwedisches Design: So sah der skandinavisch-elegante Volvo-Messestand in Halle fünf bei der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) 2013 aus. Wenn sich im kommenden Jahr die Automobilindustrie in Frankfurt trifft, wird Volvo nicht dabei sein. Die Schweden sind künftig in Europa nur noch auf dem Automobilsalon in Genf vertreten.
Anstatt mit den Premiummarken Audi, BMW, Mercedes und deren Budgets zu konkurrieren, will Volvo andere Wege gehen und eigene, jährliche „Erlebnisevents“ für Journalisten, Händler und die Öffentlichkeit ausrichten. Automobilmessen seien für die Präsentation nur bedingt geeignet, heißt es aus Schweden.
Aus diesem Grund konzentriert sich Volvo jährlich auf eine Messe pro Kontinent: den Genfer Salon in der Schweiz, die Detroit Motorshow in den USA und die sich abwechselnden chinesischen Motor Shows in Shanghai und Peking.
Salonfähige Schweiz
Die Wahl ist aus verschiedenen Gründen auf Genf gefallen: Der Termin zu Jahresanfang, ein übersichtlicher, klein dimensionierter Messeaufbau. Im Gegensatz zur IAA oder dem Pariser Salon hat die Automesse in Genf eher Wohnzimmer-Atmosphäre. Zudem findet sie, im Gegensatz zur Messe in Frankfurt, jährlich statt.
Als Sparmaßnahme will man den Schritt bei Volvo nicht verstanden wissen, haben die Schweden doch im gleichen Atemzug eine Erhöhung ihrer Marketingausgaben angekündigt. Mit der neuen Strategie gehen weitere Veränderungen einher. So starten die Schweden zum Beispiel einen Online-Vertrieb ihrer Fahrzeuge. Gleichzeitig sollen alle neuen Autohäuser einen weltweit einheitlichen, skandinavischen Look bekommen, bestehende werden entsprechend umgerüstet. (Hanne Lübbehüsen/sp-x)