Kraftprobe

30.09.2010 12:02 Uhr

Kraftprobe

Ohne Flottenversicherungen würde die Kraftfahrtsparte gar nicht so schlecht aussehen. Diese Ansicht vertreten nicht nur manche Kfz-Versicherer hinter vorgehaltener Hand, weil sie weiter steigende Schadenquoten erwarten. Dafür sprechen auch die Zahlen des GDV, der hier eine Schadenquote von über 100 Prozent registriert. Daneben treibt die Kostensituation im eigenen Unternehmen einigen wohl den Schweiß auf die Stirn. So resümiert etwa der Experte eines Rückversicherers in einem brancheninternen Vortrag, dass trotz Zusammenschlüssen oft mehr Kosten mit teilweise drastischen Steigerungen bei den Versicherern entstanden sind.

Darüber hinaus haben im Flottensegment auch die Prämieneinnahmen nicht für Entspannung gesorgt. So tritt ein brisantes Thema noch stärker zutage: Die nicht selten zu optimistisch kalkulierten Versicherungsbeiträge für Flotten, die aufgrund von Wachstumsfantasien und -plänen gezeichnet wurden. Branchenfachleute sehen deshalb einen großen Handlungsbedarf, um sich aus den schlechten Schaden-Kosten-Quoten zu arbeiten und weitere Verluste aus dem Flottengeschäft zu verhindern.

Inzwischen droht jedoch weiteres Ungemach insbesondere im Bereich der Flottenversicherungen. Denn die Anzahl der Firmenfahrzeuge sowie die Fahrleistungen steigen durch die wirtschaftliche Belebung wieder an, was auch die Schadenzahlen in die Höhe klettern lässt. Gleichzeitig werden die Prämien dieses Jahr durch hohe Schadenzahlen aus dem harten Winter belastet. Manche Flottenmanager haben diese negative Entwicklung zwar schnell registriert und gegengesteuert. Aber auch die Flottenbetreiber stehen nach wie vor unter Druck und haben die feste Absicht, ihre Kosten im Griff zu behalten.

Sowohl Flottenmanager als auch -versicherer sprechen daher laut vom Sparen. Damit meinen Erstere, ihre Versicherungsbeiträge möglichst konstant zu halten oder zu senken. Letztere wollen dagegen ihre Prämien stärker nach den Risiken ausrichten, was in vielen Fällen einer Erhöhung der Beiträge gleichkäme. Trotz dieser Gemengelage und unterschiedlicher Interessen haben beide einen gemeinsamen Ansatzpunkt: das Riskmanagement (RM). Schließlich wollen sie alle Mittel nutzen, ihre Risiken zu minimieren. Gleichwohl scheint es dieses Jahr einer ordentlichen Kraftanstrengung zu bedürfen, um den Verhandlungstisch mit einem Ergebnis verlassen zu können, das beide Seiten zufriedenstellt.

Inhalt

77

Editorial

78

Schutzschirm für FlottenLeistungen der Flottenversicherer: neue und veränderte Bausteine für Rahmenverträge

86

Ruhig Blut bewahrenInterview mit Fachanwalt: Grenzen der Halterhaftung und Arbeitnehmerbeteiligung an Schäden

90

Im Urteil der GerichteVersicherungssteuer, Unfallkosten als geldwerter Vorteil und andere relevante Sachverhalte für Flotten

93

Noch Potenzial vorhandenDer Anteil an Flottenpolicen im Full-Service-Leasing und deren Bedeutung für Leasinggeber

94

Ungehörte BedürfnisseUmfrage unter 240 Fuhrparkleitern zum Thema Riskmanagement: Auswertung der Ergebnisse

106

Augen auf beim OptimierenKommentar: Branchenexperte Ralph Feldbauer zur aktuellen Entwicklung bei Flottenversicherungen

108

Transparenz bremst KostenOptimiertes Schadenmanagement bei Stallergenes: Pharmaunternehmen setzt auf Echtzeit-Controlling

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