Mineralölwirtschaft: E10-Einführung vorerst gestoppt

03.03.2011 16:26 Uhr
Biosprit_E-10
Wegen massiver Absatzprobleme wird die weitere bundesweite Einführung des neuen Biosprit E10 vorläufig gestoppt.
© Foto: Joerg-Sarbach/dapd

Nach den massiven Absatzproblemen mit dem neuen Biosprit E10 (wir berichteten) wird die weitere bundesweite Einführung vorläufig gestoppt. Das sagte der Hauptgeschäftsführer des Minerölwirtschaftsverbandes (MWV), Klaus Picard, am Donnerstag (3. März) der Deutschen Presse-Agentur. "Das System platzt sonst", sagte er mit Blick auf Versorgungsengpässe bei anderen Benzinsorten, die wegen des Käuferstreiks bei E10 verstärkt getankt werden. Bisher wurde E10 bei knapp der Hälfte der bundesweit 15.000 Tankstellen eingeführt - vor allem im Osten und Süden des Landes. Nach den Angaben von Picard solle zunächst abgewartet werden, ob die Verbraucher den Sprit in den kommenden Tagen annehmen. Erst dann könne E10 in den restlichen Regionen Deutschlands eingeführt werden. Es gebe derzeit massive Versorgungsprobleme bei anderen Spritsorten, wie Super Plus. Zudem könnten viele Raffinerien ihren vollen E10-Tanks nicht leeren. Mit einem eindringlichen Appell an die Autofahrer hatte die Mineralölwirtschaft am Mittwoch (2. März) zum Umstieg auf den neuen Bio-Supersprit E10 aufgerufen. Picard rief die Autofahrer auf, das neue Super-Benzin E10 mit einer Beimischung von zehn Prozent Ethanol zu tanken. Zudem sollen die Informationen an Tankstellen besser werden, damit Fahrer wissen, ob ihre Autos E10 vertragen. Nach neuen Berechnungen vertragen 93 Prozent der in Deutschland angemeldeten Autos E10, von den deutschen Fabrikaten sogar 99 Prozent. Branchenriese Aral hatte im Vorfeld verkündet, die E10-Einführung in Nordrhein-Westfalen zu verschieben. Ursprünglich sollte E10 dort bis Ende März E10 flächendeckend verkauft werden. (dpa)

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