Motortechnik: Wie sparsam geht es noch?

02.07.2012 08:00 Uhr
Aufbereitung Austauschmotor VW-Werk Kassel
Der Motor und die Antriebstechnik sind nach Meinung der Experten bei Bosch noch längst nicht am Spar-Limit angekommen.
© Foto: asp

Wenn ein Stoff – von Geld vielleicht einmal abgesehen – heute die Welt antreibt, dann ist es das Öl und der daraus gewonnene Sprit. Die Frage ist, wann das Öl alle ist und es auch keinen Diesel mehr gibt. So genau weiß heute aber niemand, wann das Ölzeitalter endet. Die Sache ist kompliziert – es geht unter anderem um Vorkommen, Förderkosten und Prognosen für den Mobilitätsbedarf. Und natürlich um Verbrauch.

Je effizienter die Diesel von morgen arbeiten, desto länger haben Verbrennungsmotoren eine Zukunft. Für Boschs Geschäfte ist die Frage daher von zentraler Bedeutung. Der Kfz-Bereich der Schwaben machte 2011 rund 59 Prozent der Gesamterlöse aus und brachte sogar rund 85 Prozent der Erträge.

Bosch und seine Motorentechnik

Dabei besteht Boschs Kfz-Welt natürlich nicht nur aus Kraftstoffsystemen, sondern beispielsweise auch aus allerlei Sensorik und technischen Helferlein wie ABS und ESP. Doch der Bereich sparsame Spriteinspritzung ist konzernweit Umsatzbringer Nummer eins.

Entsprechend wichtig bleibt die Arbeit im Motorenprüffeld in Stuttgart-Feuerbach. Wenn die Ingenieure dort den Kraftstoffverbrauch künftig noch weiter senken, verlängert das nicht nur das Dasein des Verbrennungsmotors. Es hält auch ein bedeutendes Bosch-Geschäftsmodell am Leben.

Ein Drittel weniger Verbrauch

Der Chef der Kfz-Sparte bei Bosch, Bernd Bohr, hatte vor kurzem versprochen: "Allein mit unseren Lösungen können wir den Verbrauch von Benzin- und Dieselmotoren nochmals um ein Drittel senken." Das wäre schon was.

Bohrs Kollege Markus Heyn, Chef der Diesel-Sparte, will das denkbare Sparpotenzial für Einzelbereiche – etwa für die schweren Nutzfahrzeuge – nicht prozentual beziffern. Aber er sagt, dass allein die Bemühungen für weitere Verbesserungen im Innern des Dieselmotors – etwa Reibung und Druck – "signifikante Fortschritte" ermöglichen. (Heiko Lossie/dpa)

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