Neu, und zwar komplett

01.04.2019 06:00 Uhr

Nach rund sieben Jahren geht der Range Rover Evoque in die zweite Runde. "Alles neu" versprechen die Briten. Optisch merkt man das nicht direkt, was jedoch aus mehreren Gründen gut ist.

Der Range Rover Evoque 2 startet am 4. April. Dass er komplett neu ist, sieht man ihm nicht an. So freuen sich Alt- und Neukunden gleichermaßen. Am Design gab und gibt's nichts auszusetzen. Der Brite ist die schöne Alternative im Kompakt-SUV-Segment. Schön und teuer zugleich. Unter 31.400 Euro geht nichts. Die Einstiegsversion hat jedoch weder Allrad noch Automatik - Details, auf die Range Rover-Fans Wert legen.

Doch der von uns gefahrene D240 muss es hingegen auch nicht sein; er repräsentiert das andere Ende der Fahnenstange und holt aus vier jeweils 500 ccm großen Zylindern 240 PS und 500 Newtonmeter Drehmoment. Klingt nach viel, relativiert sich aber, wenn man aufs Gewicht blickt. Massive 1,9 Tonnen wollen bewegt werden, was lediglich souveränes Vorankommen ermöglicht, das oft von einer präsenten Stimmlage begleitet wird. Das Gewicht ist auch Grund für die in dieser Klasse ungewohnt satte, aber doch straffe Straßenlage sowie die leisen Innenraum- und Abrollgeräusche. Gefühlt gehört das zum Besten im Segment. Kein Wunder, denn viel Dämmmaterial müsste ja irgendwo stecken. Auf Aluminium hat Land Rover größtenteils verzichtet, obwohl auch die Plattform neu ist, wie betont wird.

48-Volt-Hybrid

Dass mit viel Gewicht meist keine Verbrauchsrekorde zu erzielen sind, ist bekannt. Der Evoque will das mit einem 48-Volt-Mild-Hybrid kompensieren, das zwischen 17 - 0 km/h den Motor abschaltet. Trotzdem sollten gut acht Liter einberechnet werden. Zu den Eiligsten gehört man auf der Autobahn auch dann nicht. Unsere Empfehlung: D180; 430 Newtonmeter reichen, 0,5 Liter ist er sparsamer und die wohl beste Antriebsoption. Und: 3.200 Euro günstiger. Die Neungang-ZF-Automatik ist dann angeblich auch harmonischer abgestimmt. Beim D240 schaltet sie bisweilen nicht so früh wie erhofft und zu träge, wenn Schnellkraft gefragt ist. Gab es Evoque 1 auch als skurrilen Dreitürer, ist der Neue nur noch als Fünftürer zu haben, in dem sich ab sofort vier Erwachsene unterbringen lassen. Das Platzangebot ist für einen 4,37-Meter-Schönling vorne gut, wenngleich die breite Mittelkonsole Raum verschenkt. Die Sitze sind im Serientrimm knapp und kurz geschnitten und im Beifahrerfußraum treten sich große Füße schon mal auf selbige. Damit die Hinterbänkler (oder Gepäck) den Blick des Fahrers nicht trüben, gibt es Clear Sight. Einen Display-Rückspiegel, der mit einer Dachkamera korrespondiert und einen astreinen Blick nach hinten sicherstellt. Nach kurzer Eingewöhnungsphase freuen sich alle Insassen über die neu gewonnene Rücksicht.

Die Materialauswahl und Verarbeitungsqualität im designorientierten Interieur können als fein beschrieben werden. Vielleicht sind - je nach Kombination - etwas zu viele verschiedene Materialien im Einsatz, aber das bleibt Geschmacksache. Daher stört nicht einmal, dass es für die Basisversion und die empfehlenswerte S-Version serienmäßig"nur" einen Analogtacho gibt. Ganz im Gegenteil.

40.000 Kompakt-SUV konnte Land Rover seit 2011 in Deutschland loswerden. Damals gab es kaum echte Evoque-Gegner. Zum Ende ließen die Kunden jeweils rund 46.000 Euro bei den Händlern. Dass es abermals so viele Käufer geben wird, darf angezweifelt werden, denn mittlerweile haben sich Alternativen wie der Volvo XC 40 und BMW X2 etabliert. Nichtsdestotrotz wird der Evoque wohl wieder das meistverkaufte Range Rover Modell. Damit das klappt, gibt es Leasingangebote, die bei 252 Euro im Monat (plus Zehn-Prozent-Einmalzahlung) starten.

Alle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer

Range Rover Evoque D240

Preise: 40.672 EuroR4/1.997 | 177 kW/240 PS 500 Nm/1.750 U/min | Autom. | 7,7 s 225 km/h | NEFZ: 6,2 D | 163 g/km 4.371 x 1.996 x 1.649 mm 472 - 1.156 LiterWartung: 2 Jahre/34.000 kmHK | VK | TK: 22 | 27 | 25 | Effizienz: BGarantie: 3 Jahre/100.000 km

Autoflotte-Empfehlung

Evoque S D180: 41.765 EuroWinterpaket: 440 EuroMatrixlicht: 1.681 EuroSmartphone-Paket: 252 EuroDigitalradio: 294 EuroClear-Sight-Innenspiegel: 504 Euro

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