Opel-Interimschef Stephen Girsky will nach Informationen der Bild-Zeitung die Unternehmensstrategie ändern und hat von seinen Mitarbeitern zusätzliche Anstrengungen verlangt. "Unsere erfolgreiche Revitalisierung erfordert von uns allen die Bereitschaft, das Geschäft anders zu machen als bisher und dabei schnell zu handeln. Jeder Einzelne von uns ist verantwortlich für die Ergebnisse", schrieb Girsky in einer E-Mail an die Opelaner, wie die Zeitung am Samstag berichtete.
IG-Metall-Chef Berthold Huber forderte in der Süddeutschen Zeitung einen entschlossenen Vorstand, der gemeinsam mit der Belegschaft Opel nach vorne bringt. "Wir brauchen jemanden, der die Beschäftigten einbezieht. Manager, die mit frischen Ideen für eine Aufbruchstimmung sorgen", sagte er.
Das Sanierungsprogramm geht weiter
Girsky betonte in seiner Mail, dass der eingeschlagene Sanierungskurs auf jeden Fall weitergeht: Die "dringenden Arbeiten zur Wiederherstellung einer nachhaltigen Profitabilität bei Opel/Vauxhall und GM in Europa" würden ohne Unterbrechung fortgesetzt. Gesamtbetriebsratsvorsitzender Wolfgang Schäfer-Klug war am Samstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Huber warnte die Konzernmutter General Motors davor, die Vereinbarungen mit der Arbeitnehmerseite einseitig zu brechen. Die IG Metall sei knallhart. Man gehe davon aus, "dass die Garantien für die Werke und die Arbeitsplätze bis Ende 2016 weiter gelten", sagte Huber. Man gebe "keinen einzigen Standort preis".
Wer folgt Stracke?
Als heißester Kandidat für den Chefposten gilt Strategievorstand Thomas Sedran. Auch Opel-Produktionsvorstand Peter Thom werden Chancen eingeräumt. Der Chefwechsel schürt bei Opel aber auch neue Ängste vor einem Kahlschlag. Insider sind überzeugt, dass die US-Mutter General Motors einen Nachfolger einsetzen wird, der härter durchgreift. (dpa)