Der Softwarekonzern SAP setzt auf Elektroautos. Das Unternehmen will damit nicht nur seine Emissionen verringern, sondern auch neue Märkte erschließen. Das Walldorfer Unternehmen entwickelt dabei eine Software für das Management von Elektrofahrzeugflotten. "Das ist ein Riesenmarkt für SAP", sagte Co-Konzernchef Jim Hagemann Snabe am Freitag (14. Januar) bei der Vorstellung des Forschungsprojekts "Future Fleet". SAP erprobt zunächst den Einsatz von rund 30 Stromos als Dienstwagen. Diese werden ausschließlich mit Ökostrom betrieben. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um den viersitzigen Kleinwagen „Stromos“ von German E Cars (wir berichteten). Er mobilisiert 76 PS, seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 120 km/h. Die Reichweite des Stromers beträgt bis zu 120 Kilometer. "Wir wollen nicht nur eine Software-Company sein, sondern die Welt auch nachhaltiger machen", sagte Snabe und bekräftigte das Ziel des Unternehmens, seine Treibhausgas-Emissionen bis 2020 um die Hälfte zu senken. Da mehr als 80 Prozent der Emissionen von SAP in Europa, dem Nahen Osten und Afrika auf die Nutzung von Firmenwagen zurückzuführen seien, könne das Projekt hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Zudem wolle das Unternehmen seinen Kunden mit entsprechender Software helfen, Ressourcen zu optimieren. Im Rahmen des Projekts werden rund 450 Mitarbeiter die Elektroautos bis September auf ihre Alltagstauglichkeit testen. Energieversorger MVV Energie entwickelt die Infrastruktur für die Aufladung der Autos. Geplant sind fünf Ladestationen zwischen Mannheim und Walldorf. SAP entwickelt den Softwareprototyp, mit dem wichtige Informationen über die Elektroauto-Flotte abgefragt werden können. So soll sichergestellt werden, dass dem angemeldeten Fahrer ein Fahrzeug zur Verfügung steht, dessen Batterie ausreichend geladen ist. Am Zielort reserviert das System eine Ladesäule. Viele Unternehmen und Regierungen zeigten Interesse, Elektroautoflotten einzuführen, sagte Forschungschef Hervé Couturier. SAP kooperiert bei dem Projekt auch mit dem Öko-Institut, dem Institut für sozial-ökologische Forschung und der Hochschule Mannheim. Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesumweltministerium. (sn/dpa)
SAP: 30 Stromos als Dienstwagen
