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ADAC: Werkstattpläne ad acta

15.09.2014 08:30 Uhr
ADAC: Werkstattpläne ad acta
Kurswechsel: Der ADAC verzichtet künftig auf unternehmerische Werkstatt-Aktivitäten.
© Foto: M. Schuppich/fotolia.com/ADAC

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Der ADAC zieht weitere Konsequenzen aus dem Skandal um Manipulationen beim Autopreis "Gelber Engel". Ab Oktober soll es keine Werkstattbetriebe mehr mit dem "ADAC Werkstatt"-Logo geben. "Präsidium und Verwaltungsrat des ADAC haben entschieden, künftig keine unternehmerischen Aktivitäten im Bereich Werkstätten mehr zu verfolgen", teilte der Autoclub am Freitag in München mit.

Das Kfz-Gewerbe begrüßte den Schritt des milliardenschweren Vereins ausdrücklich. "Wir freuen uns sehr, dass unsere immer wieder geübte Kritik am Vorhaben des ADAC jetzt endlich Gehör gefunden hat", sagte ein ZDK-Sprecher in Bonn. Der Präsident des bayerischen Landesverbands, Klaus Dieter Breitschwert, erklärte: "Der ADAC handelt richtig und stärkt somit seine Glaubwürdigkeit als Interessenvertreter der deutschen Autofahrer."

Die Kfz-Branche war dem ADAC-Werkstattprojekt in den vergangenen Monaten mit großer Skepsis begegnet. Die Autohäuser befürchteten durch die neue Konkurrenz einen steigenden Wettbewerbsdruck im gesättigten Servicemarkt.

Derzeit gibt es neun ADAC-Werkstätten. Den Partnern solle kein wirtschaftlicher Nachteil entstehen, hieß es. Einige Autohäuser wie etwa die Hermann-Gruppe hatten rund eine Million Euro in den Bau einer ADAC-Werkstatt mit moderner Direktannahme und Karosserieabteilung investiert. Ursprünglich wollte der Autoclub ein Netzwerk von 150 eigenen Kfz-Werkstätten in Deutschland aufbauen. Mit Angeboten von zehn Prozent unter marktüblichen Preisen sollten die ADAC-Partner vor allem Fahrer von älteren Autos locken.

Seinen Werkstatttest, auf den er zuletzt wegen möglicher Interessenkonflikte verzichtet hatte, will der ADAC dagegen wieder fortsetzen. Seit 1970 nimmt der Club Autowerkstätten und werkstattnahe Dienstleistungen unter die Lupe. Der ZDK erklärte, diese Tests weiterhin aufmerksam zu verfolgen und auf "Objektivität, Sachkunde und Fairness bei der Durchführung wie auch bei der anschließenden Kommentierung der Ergebnisse" zu achten.

Qualitätsoffensive bei Straßendienstpartnern
Der ADAC kündigte am Freitag ferner an, das bestehende Straßendienst-Partnernetz durch eine "Qualitätssicherungsoffensive" weiterentwickeln zu wollen. "Diese Qualifizierung umfasst jedoch nicht die unternehmerische oder strategische Steuerung von Werkstattleistungen." Ziel sei immer, dass das Mitglied mit dem eigenen Auto weiterfahren könne. Dies sei schon heute bei 85,6 Prozent der Pannen der Fall.

Tricksereien beim "Gelben Engel" hatten die Glaubwürdigkeit des ADAC als neutralen Verbraucherschützer und Qualitätstester schwer erschüttert. Eine umfassende "Reform für Vertrauen" soll einen Neustart ermöglichen. Die Pläne sehen eine stärkere Trennung zwischen dem Vereinszweck und seinen Unternehmen vor. Zudem soll es mehr Kontrolle von außen geben.

ZDK-Spitze gegen Huk
Der ZDK nutzte die heutige ADAC-Entscheidung auch, um gegen die Huk-Coburg zu sticheln. "Wir fordern auch andere Dienstleister rund um die Automobilwirtschaft auf, ihre Aktivitäten auf dem Werkstattmarkt zu überdenken", betonte der Verbandssprecher. Wie das Fachmagazin "Autohaus" berichtet hat, will der große Kfz-Versicherer seine Kunden mit Rabattversprechen in Partnerwerkstätten lotsen. (rp/kak)

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