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DAT Report: So entwickelte sich der Autohandel 2012

04.03.2013 12:46 Uhr
DAT-Report 2013
Bei der Präsentation des neuen DAT Reports (v.l.n.r.): Ralph M. Meunzel (Verlagsleiter Springer Automotive Media), Stefan Reindl, Hermann Frohnhaus (BDK) sowie Thomas Kaiser (Total).
© Foto: Johanna Koch/AUTOHAUS

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Geringere Stückzahlen, weniger Wartungsarbeiten, sinkende Fahrzeugpreise: Die Kfz-Branche ist im vergangenen Jahr unter Druck geraten. Die Akteure mussten sich einem weiter zunehmenden Verdrängungswettbewerb stellen.

Das zeigt der DAT-Report 2013, den die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) am vergangenen Donnerstag in Ostfildern bei Stuttgart vorstellte, deutlich. Demnach wurden 2012 insgesamt 9,966 Millionen neue und gebrauchte Pkw zugelassen – rund 17.000 Wagen weniger als im Jahr davor. Der Servicemarkt war ebenfalls auf Schrumpfkurs: Die Zahl der Wartungs- und Reparaturarbeiten gab von 81,8 auf 81 Millionen nach.

Gebrauchthandel als Gewinner

Der Verteilungskampf spiegelte sich auch in den Bewegungen weg vom Neu- hin zum Gebrauchtwagen wider. "Wanderungsgewinner war 2012 erneut der Gebrauchtwagenmarkt", heißt es in der Studie. Im Klartext: Mehr ehemalige Neuwagenkäufer haben sich für einen Gebrauchten entschieden als vice versa. Hiervon hat vor allem der unabhängige Autohandel profitiert, der Privatmarkt und der Markenhandel haben dagegen Marktanteile verloren. Wie berichtet, gab es im vergangenen 6,883 Millionen Besitzumschreibungen, ein Zuwachs um 1,1 Prozent.

Laut Bericht gaben die Autokäufer in Deutschland 2012 weniger Geld für Neu- und Gebrauchtwagen aus. Der Durchschnittspreis im Neuwagenhandel ging von 27.390 auf 26.780 Euro (alle Preise Brutto) zurück – trotz eines steigenden Anteils an teureren Dieselautos. Einer der Gründe für die Entwicklung sei das Downsizing, so die DAT-Experten. Die Kunden hätten tendenziell eher zu Fahrzeugen mit weniger Hubraum und geringerer Leistung gegriffen.

Mehr wird finanziert

Beim Gebrauchtwagenkauf fiel der Durchschnittspreis von 9.740 auf 9.150 Euro. Dies führten die Marktbeobachter unter anderem auf das höhere durchschnittliche Alter der Fahrzeuge und die größeren Laufleistungen zurück. Zudem sei das Preisniveau vergleichbarer Gebrauchtwagen 2012 niedriger gewesen als im Vorjahr. Mehr Aussagekraft bietet der "Kaufort": So wurden beim Markenhandel 2012 im Schnitt 12.730 Euro (2011: 12.840 Euro) für einen Gebrauchten bezahlt. Beim freien Handel waren es 8.220 Euro (8.540 Euro) und auf dem Privatmarkt 6.600 Euro (7.890 Euro).

Für den Autokauf nahmen die Bundesbürger 2012 deutlich häufiger Finanzierungsprodukte in Anspruch als in den vergangenen Jahren: "Die Finanzierungsquote lag mit 70,4 Prozent im Neuwagenbereich sehr hoch." Besonders die Vorbesitzkäufer taten sich dabei hervor (74,1 Prozent). 18 Prozent der Neuwagenkunden leasten ihr Fahrzeug (plus zwei Prozentpunkte). Bei dem NW-Durchschnittspreis von 26.780 Euro wurden 46 Prozent der Kaufsumme nicht aus Eigenmitteln bestritten. Auch Gebrauchtwagen wurden häufiger auf Pump gekauft als zuletzt. Die Finanzierungsquote lag bei 34,5 Prozent. Im Schnitt liefen 28,3 Prozent der Kaufsumme über einen Kredit.

Weniger Wartungen

Trotz der Rückgänge sei die wirtschaftliche Bedeutung der Autobranche "weiter enorm hoch", betonten die Experten. Für den Neuwagenbereich errechneten sie 2012 ein Umsatzvolumen von 82,56 Milliarden Euro (2011: 86,93 Millionen). Mit Gebrauchtwagen wurden 62,98 Milliarden Euro erlöst. Kfz-Werkstätten erwirtschafteten den Angaben zufolge 39,57 Milliarden Euro. In Summe ergab sich damit ein Branchenumsatz von 185,11 Milliarden. Euro.

Im Werkstattbereich ging der Studie zufolge sowohl die Zahl der Wartungsarbeiten als auch die Wartungsausgaben pro Fahrzeug zurück. Die Verschleißreparaturen nahmen dagegen leicht zu. Demnach gab es im vergangenen Jahr nur noch 41,8 Millionen Wartungsaufträge statt 44,3 Millionen in 2011. Das Auftragsvolumen bei Reparaturen wuchs von 31,5 Millionen auf 32,5 Millionen Stück.

Das machte sich auch bei den Reparaturkosten bemerkbar: Pro Fahrzeug fielen im Vergleich zum Vorjahr 215 statt 173 Euro an. Besonders bei den vier bis unter sechs Jahre alten Fahrzeugen stiegen die durchschnittlichen Kosten von 114 auf 201 Euro pro Reparatur und Fahrzeug. Die Wartungsausgaben sanken indes von 255 auf 252 Euro pro Auto – und das obwohl ein Fahrzeug im Schnitt eine Jahresfahrleistung von 14.300 Kilometer erbrachte (2011: 13.660 Kilometer).

Der DAT-Report ist die jährliche Bestandsaufnahme des deutschen Neu- und Gebrauchtwagen- sowie des Servicemarkts. Er liefert seit knapp 40 Jahren essentielle Informationen für die Autobranche. Für die aktuellen Ausgabe hatte das Marktforschungsunternehmen GfK knapp 4.000 Verbraucher zu zahlreichen Kfz-Themen befragt. (rp/rm)

Detaillierte Zahlen zum Werkstattmarkt 2012 finden Sie bei unseren Kollegen von asp Online. Der komplette DAT-Report 2013 steht unten als Pdf-Datei zum Download bereit. Eine gedruckte Ausgabe können Sie über das Formular kostenlos bestellen.

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