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E-Bike-Hersteller Velosic: Zusatzvehikel

16.07.2025 01:07 Uhr | Lesezeit: 2 min
Velosic Pelic 3, Fahrrad, E-Bike
Velosic Pelic 3
© Foto: Annemarie Schneider

Günstig, verlässlich und komfortabel: Das will der E-Bike-Hersteller Velosic aus Leipzig mit seinen Modellen den Fachkräften in Sozial- und Pflegediensten liefern.

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Fahrverbote, Parkplatzmangel, Staus in den Innenstädten: Die Verkehrsprobleme motivieren so manche Start-ups, an Lösungen für die individuelle Fortbewegung im urbanen Raum zu arbeiten, mit denen die Menschen mühelos und sicher an ihr Ziel gelangen sollen. Dabei können nicht nur große, sondern auch kleine Ideen gerade im Bereich der betrieblichen Mobilität helfen. Schließlich müssen sich die Beschäftigten vieler Unternehmen täglich ins Getümmel stürzen, um ihre Kunden zu erreichen. Zu den Umtriebigen gehören auch die Fachkräfte der Sozial- und Pflegedienste.

Nutzen steuert Nachfrage

Marko Heise und Stephan Ring, die beiden geschäftsführenden Gesellschafter des E-Bike-Produzenten Velosic, haben in ihrer Heimatstadt Leipzig immer wieder Pflegepersonal beobachtet, wie es mit den Dienstautos hektisch und gestresst nach einem Stellplatz gesucht hat, um rechtzeitig beim nächsten Patienten zu sein. Ihre Zweiräder sahen sie als einen Ansatz, diese Herausforderung besser zu managen. Deshalb haben sie sich vor etwa zehn Jahren entschlossen, ihr Angebot für Lieferdienste auf Pflege- und Sozialdienste zu erweitern. Das Ziel: Nicht nur eine für den Arbeitgeber preiswerte Alternative zu den Pkw, sondern auch ein zuverlässiges, akkugestütztes Rad für die Nutzer zu liefern.

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Mit ihrer Mission kommen der Diplom-Wirtschaftsinformatiker Heise und der vormalige Gastronom Ring nur langsam voran. Von der Branche lassen sie aber nicht ab. Denn das Geschäft mit den Sozial- und Pflegediensten folgt eigenen Regeln. Wenn die Mitarbeiter das Auto stehenlassen sollen, entscheiden Verfügbarkeit, Komfort und Zeitersparnis in Zeiten des Fachkräftemangels über den Umstieg. Beharrlichkeit ist gefragt.

Günstige E-Bikes von Velosic für Pflegedienste

Die Velosic GmbH wurde 2009 von Marko Heise und Stephan Ring gegründet. Ursprünglicher Zweck: Lieferdiensten günstige Elektro-Bikes mit Zusatzkomponenten für den innerstädtischen Einsatz zu bieten. Seither hat das Unternehmen rund 3.500 akkuunterstützte Fahrräder für die Branche produziert und ausgeliefert. Die Teile für die Produktion kommen aus Asien sowie aus Europa. 2015 haben die beiden ihre Aktivitäten auf Sozial- und Pflegedienste erweitert. Die Zweiräder ­fertigen sie aktuell mit fünf Mitarbeitern am Sitz des Betriebes in ­Leipzig.

In dienstlichem Einsatz

Einige Organisationen und Teile der Belegschaften schreiben diese Eigenschaften den E-Bikes von Velosic zu. Deren Modelle sieht man vor allem auf den Straßen in Groß- und mittelgroßen Städten. Erste Kunden waren die Caritas Leipzig, die Malteser und das örtliche Deutsche Rote Kreuz. "Begonnen hat es anknüpfend an unsere Wurzeln mit den dortigen Essenslieferdiensten", sagt Marko Heise.

Die Einsatzzwecke haben sich dann verbreitert. Inzwischen würden weitere Sozialdienste damit beispielsweise Akten von A nach B transportieren und auch die Boxen mit ihrem medizinischen Equipment bepacken und zu ihren Kunden radeln. Stephan Ring fügt hinzu: "Die Nutzer fahren mit den E-Bikes aber vorwiegend nur dienstliche und kurze Strecken."

Basismodell mit ­Boxensystem

Unabhängig davon will das Unternehmen die Räder hierzulande zu erschwinglichen Preisen bauen. Deshalb setzt es als Standard auf ein Grundmodell namens "PELIC 3", für das es optional einen Wechselakku gibt. Die Unterstützung eines Akkus reicht rund 60 Kilometer. "Das genügt den Pflegediensten in der Regel für ihre täglichen Fahrten, bis sie das Rad abends wieder zum Laden anschließen", sagt Ring. Zusätzlich können Front- und Heck-Boxen mit unterschiedlichem Fassungsvermögen bis rund 90 Liter montiert werden. Dennoch bewegen sich die Preise im überschaubaren Bereich von rund 2.000 bis etwa 3.000 Euro in Maximalausstattung.

Eigenproduktion

Des Weiteren sollten die Räder einfach zu handhaben sein. So lässt sich das Rad mit einem Schlüssel für den Akku freischalten. Die Services übernimmt Velosic mit Partnern in anderen Städten. Der Bedarf an Reparaturen sei jedoch kaum vorhanden. "Unsere Bikes laufen in der Regel über drei bis fünf Jahre zwischen 15.000 und 20.000 Kilometer pro Jahr - also genau die Entfernung, die pro Tag mit einer Akku­ladung machbar ist. Die normale Nutzungsdauer beläuft sich auf fünf Jahre. Zuverlässigkeit und Haltbarkeit hatten daher für uns von vornherein Priorität", so Marko Heise.

Ihm und Stephan Ring ist das gelungen, indem sie viele Jahre mit den Komponenten von Lieferanten aus unterschiedlichsten Ländern für die Modelle der Lieferdienste experimentiert haben, bevor ein ausgereiftes Modell dastand. Wer die Teile heute liefert, verraten sie nicht. "Es ist kein Geheimnis, dass die Akkus aus Asien kommen. Aber viele andere Teile beziehen wir aus Europa", so Marko Heise. Wichtig war ihnen außerdem, dass sie Räder auf Lager produzieren und Teile halten können. Die Räder sollten ohne Wartezeit zu kaufen oder zu leasen sein.

Nach Angaben der Geschäftsführer werden sie derzeit etwa zur Hälfte jeweils gekauft oder geleast. Bei Letzterem arbeitet Velosic mit Leasinggesellschaften der Kunden oder eigenen Partnern zusammen. Einzige Vertragsoption: Voll­amortisation mit Übernahme nach Ablauf der Leasinglaufzeit. Dienstrad-Leasing spielt keine Rolle. Zumindest bisher.

Zusätzlicher Baustein

Was die Pflegedienste auf die Bikes zugreifen lässt, ist nach Beobachtungen von Ring vor allem der Faktor Zeit. "Die Pfleger fahren damit bis vor die Haustür und können mehr Patienten betreuen", sagt Ring. Die Mobilitätskosten stünden hier nicht im Vordergrund. Die Fahrräder sind auch lediglich ein Baustein im Mobilitätsangebot.

Für Ring ist das der richtige Ansatz: "Die Fachkräfte können dann selbst entscheiden, welches Verkehrsmittel sie nehmen." Er ist davon überzeugt, dass die Nachfrage in den Städten mangels Führerschein der jüngeren Generationen zunimmt. "Wir werden eine Dynamik wie in der Lieferbranche sehen, weil die Bike-­Affinität der jungen Fachkräfte viel höher ist und sie ein für ihre Bedürfnisse bestmögliches Vehikel zur Fortbewegung möchten." Einsparungen, Umweltschutz und andere Aspekte wären Nebeneffekte.

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