Ob Dateneingaben als "letzte Ziele", Heimatadresse oder die Freunde in den Favoriten – das Navigationssystem wird im Laufe der Nutzung mit vielen Daten gefüttert. Wenn darüber hinaus auch das Telefonbuch des Handys mit dem Bordtelefon des Fahrzeuges synchronisiert ist, dann kennt das Bordtelefon auch privaten Telefonnummern des Nutzers und die seiner Kunden. Das erweist sich im Arbeitsalltag als praktisch, weil es die Nutzung des Navigationssystems und der Freisprechanlage erleichtert.
Nicht nur persönliche Gegenstände entfernen
Wer bei der Rückgabe eines Wagens denkt, es sei mit der Herausnahme von persönlichen Dingen wie Kindersitz und Regenschirm aus dem Fahrzeug getan, der kann sich grob fahrlässig verhalten – liegen doch im Navigationssystem und im Bordtelefon neben höchst vertrauliche Daten möglicherweise auch Geschäftsgeheimnisse. Darauf machte der Leasinggeber GE Capital Fleet Services jetzt aufmerksam.
Aus dem Bordtelefon ließen sich nämlich leicht die beteiligten Gesprächsteilnehmer, die Häufigkeit und die Dauer der Telefonate ermitteln. Das Navigationssystem erlaube außerdem Rückschlüsse auf Bewegungsprofile, Kundenregionen und konkrete Kunden- oder Privatadressen. "Würden Sie Ihre Kundenliste bei der Rückgabe des Dienstwagens auf dem Beifahrersitz liegen lassen?", fragt daherLudger Reffgen, Mitglied der Geschäftsführung, und liefert die Antwort gleich mit: "Wohl kaum." Über Navigationssystem und Bordtelefon landeten diese Daten aber zusammen mit dem Fahrzeug im Gebrauchtwagenmarkt – völlig unkontrolliert, wenn sie vorher nicht gelöscht würden.
"Obwohl Datenschutz für Unternehmen essenziell ist, wird Datensicherheit von Fuhrparkleitern oft noch nicht als kritisches Thema gesehen. Das liegt unter anderem daran, dass das Auto nicht als Datenträger wahrgenommen wird – es ist ja in erster Linie Transport- und Fortbewegungsmittel", sagt Reffgen.
Einfache Lösung: Datenlöschung
Sein Appell: Angesichts der genannten Risiken sollte dem Thema Datensicherheit mehr Aufmerksamkeit im Flottenmanagement geschenkt werden. Die Fuhrparkbetreiber sollten ihre Mitarbeiter für diese Sachverhalte sensibilisieren und offenliegende Datenlecks schließen. Flottenmanager müssten die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, um dem Verlust sensibler unternehmensinterner Daten in Dienstfahrzeugen wirksam vorzubeugen. Das sicherste Instrument dazu ist das "Data Wiping", wie es GE Capital Fleet Services bei der Rückgabe von Leasingfahrzeugen praktiziert: die verlässliche Löschung der Daten aus Navigationssystem und Bordtelefon bei der Fahrzeugrückgabe. Erfolge die Löschung nicht durch die Fahrer, so lösche der Leasinggeber diese bei der Rückgabe. Dies erfolge zuverlässig und gemäß deutschen datenschutzrechtlichen Bestimmungen. (mp)