Der aktuelle Streik der Bahn zeigt auch Auswirkung auf den öffentlichen Personennahverkehr. Er führt wie schon seine Vorgänger zu einer verstärkten Nutzung privater Pkw, mit einer steigenden Zahlen bei Unfällen und Verletzten und stärkerer Luftverschmutzung. Wie Forscher des Ifo Instituts in Passau ermittelt haben, beziffert sich alleine der Zeitverlust der betroffenen Pendler pro Streiktag in einer einzigen Großstadt auf 4,8 Millionen Euro.
Die Forscher haben bei ihrer Untersuchung die Auswirkungen des Streiks auf betroffene Pendler in fünf verschiedenen Großstädten untersucht und unter anderem errechnet, dass sich die Zeiten für die Fahrt zum Arbeitsplatz und zurück um durchschnittlich 9,3 Prozent verlängern. Nur ein eintägiger Streik verlängert in der untersuchten Stadtgröße die Fahrzeit aller Pendler um 91.700 Stunden. Das entspricht 2.294 Arbeitswochen. Die Kosten in Höhe von 4,8 Millionen Euro betragen das Vierfache der Verluste, die dem jeweiligen Nahverkehrsunternehmen durch den Ausfall der Fahrpreiseinnahmen entstehen.
Die erhöhten Nutzungszeiten der privaten Pkw stiegen laut der Studie an einem einzigen Streiktag um 15 Prozent, die Zahl der Unfälle um 14 Prozent und die der dabei verletzten Verkehrsteilnehmer sogar um 20 Prozent. (mid/mak)