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Marathon-Mann: Ex-VW-Manager Neumann wird Opel-Chef

01.02.2013 11:20 Uhr
Marathon-Mann: Ex-VW-Manager Neumann wird Opel-Chef
Startet mit einer gehörigen Portion an Macht: der neue Opel-Chef Karl-Thomas Neumann.
© Foto: Jörg Sarbach/dapd

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Schon wieder ein neuer Chef für Opel: Der frühere VW-Spitzenmanager Karl-Thomas Neumann übernimmt zum 1. März 2013 das Ruder beim kriselnden Autobauer. Der Opel-Aufsichtsrat berief den 51-jährigen am Donnerstag zum Vorstandsvorsitzenden, wie die Adam Opel AG in Rüsselsheim mitteilte.

Der Elektroingenieur ist der achte Manager auf dem Chefsessel in Rüsselsheim seit der Jahrtausendwende, der sechste seit Anfang 2009. An der Spitze des Autobauers übernimmt er wie erwartet den Posten von Interimschef Thomas Sedran, der Strategievorstand bleibt. Sedran hatte die Opel-Führung Mitte Juli 2012 nach dem Rauswurf des glücklosen Karl-Friedrich Stracke übergangsweise übernommen.

Keine leichte Aufgabe

Auf Neumann, der zuletzt zwei Jahre lang die Geschäfte für VW in China leitete, wartet ein hartes Stück Arbeit: Er soll den Autobauer, der seit Jahren Verluste schreibt und massiv unter der aktuellen Absatzkrise in Europa leidet, bis zur Mitte des Jahrzehnts wieder in die Gewinnzone führen. Allein für das Gesamtjahr 2012 erwartet die US-Mutter General Motors (GM) einen operativen Verlust in Europa von 1,5 Milliarden bis 1,8 Milliarden Dollar (bis zu 1,4 Milliarden Euro).

Auch 2013 erwartet das Management keine Besserung. "Es ist nicht nur unrealistisch, sondern auch illusorisch zu glauben, dass sich der Markt rasch erholt und uns aus dieser Situation hilft", schrieb Aufsichtsratschef Steve Girsky kürzlich in einem Brief an die Mitarbeiter. Deshalb verhandeln Geschäftsführung und Arbeitnehmer seit Monaten über weitere Sparmaßnahmen.

Machtfülle

Bis zu Neumanns Amtsantritt soll ein Ergebnis vorliegen - auch damit der neue Hoffnungsträger nicht gleich mit unliebsamen Maßnahmen starten muss. Er weiß selbst, dass er auf eine gute Zusammenarbeit der Arbeitnehmer angewiesen ist: "Ich weiß, dass es eine anspruchsvolle Aufgabe sein wird. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir den Turnaround schaffen werden - gemeinsam mit meinem Führungsteam und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern."

Dabei wird der in der Branche geschätzte Neumann mit reichlich Macht ausgestattet. Denn er wird Aufsichtsratschef Steve Girsky als Präsident von GM Europa ablösen und zieht auch in den Vorstand der Opel-Mutter General Motors ein. "Er wird eine Schlüsselrolle in der weltweiten Führung von GM spielen", betonte das Unternehmen in der Mitteilung.

Hoffnungsträger

Girsky, der auch Vize-Chef bei GM ist, setzt große Hoffnung in den neuen Spitzenmann. Neumann kenne die Autoindustrie bestens und habe bewiesen, dass er profitables Wachstum und Turnarounds umsetzen kann: "Neumann ist eine weitere deutliche Verstärkung für unser Führungsteam und wird das Unternehmen zu einem der erfolgreichsten Turnarounds in der europäischen Automobilgeschichte führen."

Marathon-Läufer Neumann gilt als Automanager mit Benzin im Blut - und als großer Kenner moderner Technologien. Lange war er bei VW tätig, unter anderem als Konzernbeauftragter für Elektroantriebe und als VW-China-Chef. Von 2004 bis 2009 war er Vorstandsmitglied beim Zulieferer Continental, von August 2008 bis September 2009 als Vorstandsvorsitzender. (dpa)

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