In der März-Ausgabe von Autoflotte haben wir bereits mit David Gabrysch über seine Ideen für Euromaster gesprochen. Hier schließen wir an mit den Themen alternative Antriebe und Online-Services.
Wie oft fährt ein Fahrzeug mit Hochvolt-Technik (E-Fahrzeug, Hybrid) bei einem Euromaster-Standort vor und können Sie den Kunden überall auch bedienen?
D. Gabrysch: Die genaue Zahl kann ich Ihnen leider nicht sagen, aber es werden immer mehr. Im B2B-Bereich liegen unsere Schwerpunkte hier auf unserem langjährigen Großkunden Deutsche Post und auf unserem Kunden Tesla mit fünf bundesweiten Standorten. Mehr als die Hälfte unserer Servicecenter-Teams haben Hochvoltschulungen erhalten und sind bereits in der Lage, E- oder Hybrid-Fahrzeuge perfekt zu bedienen.
Wie lief die Umschulung der Techniker auf die Besonderheiten von (Plug-In)-Hybriden oder Stromern?
D. Gabrysch: Wir haben fünf auf diesen Themenkomplex spezialisierte Trainer, die nun als Multiplikatoren die gesamte Filialebene schulen. Zunächst wurden die Mitarbeiter in der HV Stufe 1 geschult. In diesem Jahr werden alle Center auch in der HV Stufe 2 unterwiesen. Hierzu laufen bereits die Pilotschulungen.
Wie unterscheiden sich die Stundenverrechnungssätze in der Regel zwischen einem Automechaniker für konventionelle Antriebe und einem Mechatroniker für E-Fahrzeuge?
D. Gabrysch: Im Bereich Räder- und Reifenservice machen wir keine Unterschiede.
Welche Arbeiten werden beim E-Fahrzeug wiederum günstiger als beim Otto- oder Dieselmotor oder entfallen sogar (Stichwort: Ölwechsel)?
D. Gabrysch: Das ist richtig, der Ölwechsel entfällt. Ansonsten machen wir auch hier keine Unterschiede zwischen Fahrzeugen mit Elektro- oder Verbrennungsmotor.
Kann ich auch meinen Dienstwagen mit Wasserstoffantrieb, wie den Toyota Mirai, bei Euromaster checken lassen?
D. Gabrysch: Selbstverständlich. Wir machen für Ihren Wagen mit Wasserstoffantrieb gerne den Räder- und Reifenservice, Glas, Beleuchtung, Bremsen, Stoßdämpfer oder Klimaservice.
Wie sehen Sie die Entwicklung von Over-the-Air-Services? Meinen Sie die Online-Vernetzung von Werkstatt zu Fahrzeug ohne physische Anwesenheit wird zunehmen?
D. Gabrysch: Natürlich sehen auch wir uns in diesem Markt um und sondieren die Möglichkeiten. Allerdings gibt es hier einige Hürden in puncto Datenhoheit.
In einer Umfrage zum Thema digitale Werkstatt monierten viele Kunden, dass Sie gern online Termine vereinbaren würden. Wie nutzen die Euromaster-Kunden diese Service?
D. Gabrysch: Rund 30 Prozent unserer Kunden buchen ihre Wunschtermine online. Tendenz steigend. (rs)