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Peugeot: Mehr und weniger ein 508-Facelift

20.06.2014 15:04 Uhr
Vorführwagen: Peugeot zeigt sein geliftetes Topmodell und schickt den Mittelklässler 508 los, um mit ihm wieder Gewinne einzufahren.
© Foto: Peugeot

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"Wir präsentieren den neuen 508 in London. Wir zeigen so, dass wir ein internationaleres Unternehmen sind", sagt Maxime Picat. Der Chef von Peugeot ist also extra über den Kanal geschippert, um den Aufbruch der Löwenmarke zu belegen. Der gründlich überarbeitete 508 entfernt sich nur für absolute Markenkenner von dem bisherigen Modell, das sich seit 2011 rund 370.000 mal verkauft hat. Es ist eben noch ein weiter Weg, bis Peugeot wieder mit Gewinn und auch in Asien, Lateinamerika oder Afrika löwenstark unterwegs ist.

Beim überarbeiteten 508 fällt besonders die neue Front mit einem breiteren Kühlergrill auf, welche den König der Tiere integriert. "Ein Muster für unser Design", wie Chefgestalter Gilles Vidal betont. Die Front weist noch neugestaltete Scheinwerfer auf, das Heck hat etwas größere, senkrechter stehende Leuchten. Die fließende Linie wird betont, vier Zentimeter mehr Länge auf nun 4,88 Meter bringen geänderte Stoßfänger. Im Inneren ändern sich die Maße kaum. Dafür aber das Interieur.

Das Weniger regiert – und auch das ist symbolhaft. Die Zahl der Knöpfe hat deutlich abgenommen, wenn auch nicht so radikal wie beim konzeptionell neueren 308. Jeder 508 bekommt dafür nun einen 7-Zoll-Touchscreen. Auch gibt es eine aufgepeppte Multimedia-Einheit mit verbesserter Internet-Anbindung, Head-Up-Display, Toter-Winkel-Warner und Rückfahrkamera.

Motorische Normerfüller
Wichtigste Motoren sind die Euro-6-fähigen Benziner und Diesel. Der 1,6-Liter-Benziner mit Start/Stopp-System soll mit 165 PS bescheidene 129 Gramm brauchen, der 180 PS starke Zweiliter-Diesel 111 Gramm, die 150-PS-Ausbaustufe nur 105. Im Hybriden aus Zweiliter-Diesel mit 163 PS und 37-PS-Elektromotor, den es für Limousine und RXH-Crossover gibt, verspricht Peugeot 3,3 Liter Verbrauch im Drittelmix und 85 Gramm an CO2-Emissionen.

Über die Preise für den facegelifteten 508 gibt Peugeot so früh vor dem Marktstart Mitte September noch nichts bekannt – es wird aber wohl beim bisherigen Niveau bleiben. Der Wagen startet derzeit bei knapp 24.000 Euro (netto). Produktchef Xavier Peugeot betont besonders, dass "36 Prozent aller 508 bereits in China verkauft werden"; womit wir weg von den kleinen Entwicklungsschritten wären - und beim großen Aufbruch der Löwenmarke.

Der muss gelingen. Denn Peugeot hat wie der ganze PSA-Konzern mit Verlustjahren zu kämpfen. 2013 waren es 2,3 Milliarden Euro Minus. Darum sind jetzt die Chinesen von Dongfeng mit an Bord – und eine neue Strategie. Aus weniger soll dabei mehr werden.

Angesagte dreizehn
Von den bisher 22 Peugeot-Modellen will der Konzern nur 13 weiterführen, wie Markenchef Picat kühl mitteilt. Auf der Strecke bleiben Modelle wie die Klappdach-Cabrios, die gerade deutsche Kunden sehr gemocht haben. Auch der große Van 807 verschwindet. Ohne die Selbstbeschneidung hätten Peugeot und die Schwestermarke Citroen trotz Finanzinfusionen vom Staat und den Chinesen schlicht nicht genug Geld, um die verbliebene Palette weiterzuentwickeln. Das aber ist überlebenswichtig.

Der weltweite Absatz erholt sich mit den neuen Modellen langsam. Ende Mai krabbelte er im Jahresvergleich um 5,4 Prozent auf 683.000 Einheiten herauf, der Löwenanteil davon nach wie vor in Europa: 407.000 Fahrzeuge bedeuten hier eine Steigerung von nahezu 14 Prozent.

Und in China geht es dank neuem Partner und dortiger Produktion sogar um 28 Prozent bergauf. 34.000 verkaufte Autos im Mai sind ein Rekord – aber gemessen an deutschen Herstellern gibt es im Milliarden-Einwohner-Land noch viel aufzuholen. Nun, bald soll neben dem gerade eingeführten 2008 ja auch der renovierte 508 Gas geben. Vielleicht wagen sich die Franzosen für ihr nächstes Signal der Internationalisierung ja dann mal nach Peking statt London? (sp-x/kak)


Peugeot 508 (2015)

Peugeot 508 (2015) Bildergalerie

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