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Politik: Maßnahmen gegen Falschfahrer

21.03.2013 08:00 Uhr
Politik: Maßnahmen gegen Falschfahrer
Jährlich gibt es gut 1.800 Falschfahrermeldungen und bis zu 80 Unfälle durch Geisterfahrer.
© Foto: ADAC

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Rund 1.800 Falschfahrer auf deutschen Straßen werden pro Jahr im Verkehrsfunk gemeldet. Darüber hinaus hat es in den vergangenen Monaten auf Autobahnen vermehrt Unfälle mit Falschfahrern gegeben. Aus diesem Anlass kamen kürzlich im Bundesverkehrsministerium auf Einladung und unter Leitung der Staatssekretäre Michael Odenwald und Rainer Bomba Experten von Bund (BMVBS, Bundesanstalt für Straßenwesen), Ländern, Verbänden (Deutscher Verkehrssicherheitsrat, Deutsche Verkehrswacht) sowie Automobilclubs (ADAC), Automobilindustrie (VDA) und Forschungseinrichtungen zu einem "runden Tisch" zusammen.

Das gemeinsame Ziel von Bund und Ländern sei es, "zusammen mit allen Akteuren der Verkehrssicherheitsarbeit, Falschfahrten auf Autobahnen einzudämmen", erklärt Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Auf der nächsten Verkehrsministerkonferenz der Länder am 10. und 11.April 2013 in Flensburg sollen folgende weitere Schritte beraten werden: Die derzeit im Rahmen eines Pilotversuches auf Teststrecken in Bayern erprobten "Geisterfahrerwarntafeln" sollen gezielt und zusätzlich zu Markierungen und Beschilderungen an bestimmten Unfallschwerpunkten aufgestellt werden. Die Kriterien dafür sollen, auf Basis der Auswertung des Pilotversuches, in den kommenden Monaten erarbeitet werden.

Des Weiteren soll die Bundesanstalt für Straßenwesen Prüfkriterien zur regelmäßigen Sicherheitskontrolle von Anschlussstellen entwickeln, insbesondere für die Beschilderung und die Markierungen vor Ort. Diese sollen dann auch den Landesverwaltungen zur Verfügung gestellt werden.

Neue Markierungen

Ferner werden die "Richtlinien für die Markierung von Straßen" überarbeitet, um die optische Führung in den Autobahnzufahrten zu verbessern. Zudem würden Arbeitsgruppen eingesetzt, die sich intensiv mit den Fragestellungen "Infrastruktur", "Fahrzeug" und "Mensch" auseinandersetzen und praxisorientierte Konzepte gegen Falschfahrten entwickeln. "

Hierbei können neben der besseren Markierung oder dem Einsatz von Verkehrszeichen auch technische Lösungen, etwa kooperative Fahrzeugsysteme oder die Optimierung von Navigationsgeräten, geprüft werden. Daneben soll auch ein Augenmerk auf das Fahrverhalten gerichtet werden", so die Staatssekretäre Bomba und Odenwald.

Bei dem Treffen wurden die Ergebnisse des durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und die Bundesanstalt für Straßenwesen in Auftrag gegebenen Forschungsprojekts "Falschfahrten auf Autobahnen" der Universität Wuppertal vorgestellt. Auf Basis von Informationen aus den Ländern wurde untersucht, wie viele Falschfahrerunfälle es tatsächlich gibt und wodurch sie verursacht wurden.

Bis zu 80 Falschfahrer-Unfälle jährlich

"Die von uns in Auftrag gegebene Studie liefert wichtige Daten, über Ursachen, Verursacher und Begleitumstände von Falschfahrten", berichtete Ramsauer. Auf Basis der Studie könnten nun gezielt und zeitnah wirksame Maßnahmen diskutiert und erarbeitet werden, wie Falschfahrten vermieden werden können.

Pro Jahr gibt es laut Ministerium zwischen 75-80 Unfälle durch Falschfahrer. Das sind 0,05 Prozent aller Unfälle auf Autobahnen. Etwa jeder zweite Unfall durch Falschfahrer führe zu Personenschäden, bei jedem sechsten Unfall kämen Personen ums Leben. Die meisten Falschfahrten begannen durch falsches Auffahren an den Anschlussstellen und Wenden auf der Autobahn. Weitere Ausgangspunkte waren Autobahnkreuze/-dreiecke, Rastanlagen und Autobahnanfänge.

Über das Alter von Falschfahrern liegen in 356 Fällen polizeiliche Informationen vor. Ältere Fahrer über 65 Jahre seien dabei häufig vertreten (31Prozent), gefolgt von der Gruppe der 18-35 Jährigen (14 Prozent). Falschfahrten älterer Verkehrsteilnehmer fanden verstärkt tagsüber statt, während Falschfahrten der jungen Altersgruppe überwiegend während der Nachtstunden auftraten. Für rund 180 Falschfahrten konnten die Begleitumstände der Falschfahrt ermittelt werden. Bei 66 Fällen standen die Falschfahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. (sh)

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