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Unfallforschung: Mit Verboten gegen überschätzte Egos

15.09.2014 10:30 Uhr
Unfallforschung: Mit Verboten gegen überschätzte Egos
Wenig Phantasie nötig: Welche Folgen Überhol-Kollisionen haben können, zeigen die Versuche der Unfallforscher.
© Foto: UDV

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Im Jahr 2013 gab es auf Landstraßen etwa 75.000 Unfälle mit Personenschaden, 1.934 Verkehrsteilnehmer wurden dabei getötet. Sieben Prozent aller Landstraßenunfälle hierzulande werden durch missglückte Überholvorgänge verursacht, wie eine Studie der Unfallforscher der Versicherer (UDV) deutlich macht. An den meisten dieser Unfälle sind Männern unter 30 Jahren schuld. Trotz Gegenverkehr haben 28 Prozent der Unfallverursacher überholt, ein Viertel trotz unklarer Verkehrslage und genauso viele im Überholverbot.

Überholt wird immer wieder vor Kuppen, Kurven oder sogenannten Wannen, aus denen plötzlich Gegenverkehr auftauchen kann. Großes Unfallpotenzial sehen Experten durch zu geringe Sichtweiten: 70 Prozent der untersuchten Unfälle passierten bei Sichtverhältnissen, die für den sicheren Abschluss des Überholvorgangs nicht ausreichten. Die Sichtweite war bei jedem vierten Überholvorgang sogar so kurz, dass auftauchender Gegenverkehr unweigerlich zum Unfall führen musste.

"Wir brauchen grundsätzliche Überholverbote an Kuppen, Wannen und bei zu geringer Sichtweite", fordert Unfallexperte Siegfried Brockmann, Leiter der UDV. Es sei falsch, nur dort Verbotsschilder aufzustellen, wo Autofahrer die Gefahr nicht sofort erkennen können. "Wenn es kein Verbotsschild und keine durchgezogene Linie gibt, heißt das noch lange nicht, dass Überholen dort gefahrlos möglich ist", warnte Brockmann, "manchmal sogar das Gegenteil". Um den häufig kritisierten "Schilderwald" jedoch nicht zu verdichten, wird häufig auf die Verbotsschilder verzichtet.

Auf 2 +1 ausweichen
Welche Folgen Überhol-Kollisionen haben, machen Zahlen des Statistischen Bundesamtes deutlich: Etwa 1.900 Personen wurden 2013 durch Überholunfälle schwer verletzt. Für diesen leichtsinnigen Vorgang zahlten 171 Menschen mit ihrem Leben. Die Verkehrsexperten fordern deshalb zusätzlich eine bessere Überwachung durch die Polizei. Sinnvoll seien auch "2+1 Fahrbahnen", die im Ausland mehr verbreitet sind als auf unseren Straßen. Dort ist ein sicheres wechselseitiges Überholen möglich. Dies ist jedoch mit kostspieligen Umbauten verbunden. (Adele Moser/sp-x)

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