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VW: Golf GTE – Intelligenz auf vier Rädern?

02.09.2014 11:54 Uhr
VW: Golf GTE – Intelligenz auf vier Rädern?
Getarnte Kraft: Der mit moderner Technik vollgepfropfte VW Golf GTE sieht recht normal aus, gibt sich kaum als Stromer, Hybrid und Benziner zu erkennen.
© Foto: VW

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Lange hat´s gedauert, aber jetzt ist der Wolfsburger Riese erwacht. Nach dem rein elektrisch angetriebenen E-Golf wird kurz vor Weihnachten der nächste Zug des Öko-Fahrplans aufs Gleis gesetzt. Im Unterschied zum Schwestermodell hat der neue 31.000 Euro (netto) teure GTE die Kraft von zwei Herzen: Ein Benziner mit 150 PS arbeitet mit einem 102-PS-Elektromotor zusammen. Weil die Batterie an der Steckdose aufgeladen werden kann, darf sich dieser Hybrid mit dem englischen Zusatz „Plug-In“ schmücken. Ist der Akku nach zwei bis vier Stunden (je nach Leistung des Hausanschlusses) voll, kann der VW bis zu 50 Kilometer rein elektrisch unterwegs sein. Das reicht für die meisten täglichen Fahrten der Normalbürger. Zur Arbeit und zurück, zur Kita oder den Supermarkt, zum Opernbesuch abends in der Innenstadt. Und dann kommt der Golf flugs wieder ans heimische Stromnetz.

Vieles von dem ist aus anderen Hybrid-Fahrzeugen wohlbekannt. VW hat aber das Miteinander der beiden Antriebe so perfektioniert, dass der Fahrer kaum etwas vom ständig wechselnden Betrieb der beiden Systeme mitbekommt. Nur an der leichten Bewegung des auf ein Mini-Format geschrumpften Drehzahlmessers ist der zugeschaltete 1,4-Liter-Turbomotor wahrzunehmen. Der Normverbrauch von 1,5 Litern auf 100 Kilometer jedoch ist blanke Theorie. Denn er wird auf Basis einer recht weltfremden EU-weiten Methode errechnet, bei der der rein elektrische Betrieb zu zwei Dritteln einfließt. Die restlichen 33 Benzin-Prozent bewältigt der Prüfstand auch nur recht halbherzig.

Zum Sport drücken
Vom Paulus zum Saulus mutiert der GTE, wenn in der Mittelkonsole der gleichnamige Knopf gedrückt wird. Der Golf tobt los, wird per Soundgenerator mit dem passenden Sportgeräusch beschallt, lässt beide Herzen in Hochfrequenz rackern. Grün ist nur noch die innere Unvernunft-Ampel. Der Verbrauch schnellt locker auf deutlich über 10 Liter und mehr. Ein Golf zum Rumtoben, der mit den normalen GTI oder GTD mithalten kann, solange die Batterie noch Saft hat. Macht die bei Bleifuß nach wenigen Kilometern schlapp, ist dank immer noch vorhandener 150 PS keine Agonie angesagt.

Der GTE hat rein optisch vieles mit den Sportversionen des europäischen Bestsellers gemein: Das gilt für das Innenleben mit den typisch karierten Sitzbezügen und dem Sportgestühl ebenso wie für manche Details des Blechkleides. Alles, was beim GTI in Rot erstrahlt, ist beim Hybriden in blau gehalten – auch die Bremssättel. Das C-förmige Tagfahrlicht rund um die Lufteinlässe unter dem Stoßfänger stammt allerdings aus dem E-Golf.

Der GTE ist deutlich teurer als seine zahlreichen Verwandten mit dem Golf-Schriftzug. Allerdings ist auch die Serienausstattung hochwertiger: 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG), LED-Scheinwerfer, Einparkpiepser vorn und hinten, ein Touchscreen-Bildschirm, Alu-Räder und manches mehr sind schon eingebaut. Gegen Aufpreis gibt es u.a. eine elektronische Dämpferverstellung. Abstandsradar oder die halbautomatische Einparkhilfe.

Neuzugang in der E-Liga
Unterm Strich bleibt das Fragezeichen, ob die Jünger der E-Mobilität wirklich so dezent unterwegs sein wollen statt ihre Bereitschaft zum Wandel offensiv zur Schau zu stellen. Der mit moderner Technik vollgepfropfte Golf sieht recht normal aus, ist von Nicht-Fachleuten nur schwer als solcher zu erkennen. Ganz anders als der ungewöhnlich gestylte Hauptkonkurrent BMW i3, der seine Extravaganz stolz vor sich her trägt. Wie dem auch sei: Endlich mischen die deutschen Hersteller in der Elektroliga so richtig mit. "Wir wollten nicht die ersten sein, sondern die Besten", rechtfertigt VW-Chef Martin Winterkorn die jahrelange Zurückhaltung des Wolfsburger Riesen und verheißt dem GTE eine glückliche Zukunft. (Peter Maahn/sp-x)

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