Continental reagiert auf massive Einbrüche im Reifengeschäft und schließt zwei Werke. Das Unternehmen teilte am Mittwoch mit, die Lkw-Reifenproduktion im Stammwerk Hannover werde zum Jahresende eingestellt. Betroffen sind rund 780 Beschäftigte. Im französischen Werk Clairoix will Conti die Herstellung von Pkw-Reifen einstellen, allerdings nicht vor Ende März 2010. Dort sind 1.120 Mitarbeiter betroffen. Außerdem wird die Reifenproduktion etwa in der Slowakei stark eingeschränkt. Ausschlaggebend für die Entscheidung seien "massive Nachfrageeinbrüche", die Überkapazitäten verursacht hätten, teilte Conti mit. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) kritisierte die angekündigte Werkschließung in Hannover-Stöcken als konzeptlos und "in jeder Hinsicht verfehlt" und forderte eine Sondersitzung des Conti-Aufsichtsrates. Conti-Vorstandsmitglied Hans-Joachim Nikolin erklärte am Mittwoch: "Wir haben verschiedene Optionen geprüft und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Reifen-Divisionen nur durch die Schließung der beiden Werke mit den höchsten Kosten zu halten ist. Und das sind für Pkw-Reifen Clairoix und für Nutzfahrzeugreifen Hannover." Europaweit drosselt das Unternehmen die Herstellung von Nutzfahrzeugreifen um 27 Prozent. Im Werk in der Slowakei wird die Produktion um 20 Prozent zurückgefahren.
Branchenkrise: Conti schließt zwei Reifenwerke
