Alkoholsünder könnten künftig per elektronischer Wegfahrsperre am Autofahren nach dem Genuss von Bier, Wein oder Schnaps gehindert werden. In den Koalitionsfraktionen von Union und FDP gibt es Überlegungen für die Einführung so genannter "Alkolocks". Die Fraktionen fordern nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwoch, 20. April) in einem gemeinsamen Antrag Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) auf, den Einsatz der Geräte zu prüfen. Alkoholsünder sollen die Geräte demnach freiwillig einbauen lassen – und dafür den Führerschein früher wiederbekommen. Diese Atem-Messgeräte sorgen dafür, dass der Motor des Fahrzeugs nicht anspringt, wenn der Fahrer zu viel getrunken hat. Schwarz-Gelb will dem Bericht zufolge so Fahrer zur Vernunft bringen, die wegen Trunkenheit am Steuer wiederholt aufgefallen sind. Es werde überlegt, die Zeit des Führerscheinentzugs zu verkürzen oder Punkte in Flensburg zügiger abbauen, wenn sich Autofahrer ein solches Gerät in ihren Wagen einbauen lassen, sagte der FDP-Verkehrsexperte Oliver Luksic der Zeitung. Eine Sprecherin des Verkehrsministeriums sagte am Mittwoch in Berlin, man stehe dem freiwilligen Einsatz von Alkolocks aufgeschlossen gegenüber. Dies gelte vor allem für den Einbau in Fahrzeugflotten. Eine obligatorische Ausrüstung aller Kraftfahrzeuge oder eine Pflicht nur für bestimmte Personengruppen wie Berufskraftfahrer sieht man im Ramsauer-Ressort kritisch. Schließlich müsste dann jeder Kfz-Halter ein solches Gerät einbauen, auch wenn er gar kein Alkoholproblem habe. Die rund 1.000 Euro teuren Geräte sehen einem Navigationsgerät ähnlich, verfügen allerdings über ein Mundstück. Der Motor funktioniert erst, wenn der Fahrer gepustet hat und als fahrtüchtig angesehen wird. Die Wegfahrsperren werden in anderen Ländern bereits erprobt oder eingesetzt.