Frisches Grün
Wie passt der vom Honda Insight bekannte Elektro-Verbrenner-Verbund zum neuen Jazz Hybrid?
Mit dem grünen Gewissen ist das so eine Sache. Entweder man trägt es selbstbewusst zur Schau oder man pflegt es heimlich, still und leise. Zwei Wege, die auch mit dem im April erhältlichen Honda Jazz Hybrid beschritten werden können.
Weg eins: der exklusiv für die Hybridversion reservierte quietschgrüne Lack „Lime Green Metallic“. Wer es lieber dezenter mag, wählt Weg zwei: Inmitten der aufgefrischten Jazz-Combo erkennt man den ersten Kleinwagen mit Hybridantrieb am feinen Unterschied – neuer Grill, spezielles Logo hinten rechts sowie blau eingefasste Frontleuchten.
Dass der kleine Japaner dank der Kinosaal-ähnlichen Fond-Bestuhlung in puncto Variabilität überzeugen kann, ist kein Geheimnis. Auch das Hybridderivat möchte damit bei der Kundschaft punkten.
Doch beim Ladevolumen muss der Öko-Freund Zugeständnisse machen: Statt 399 Liter bringt der Jazz Hybrid 303 Liter Fracht unter, maximal stehen 1.320 Liter zur Verfügung.
Das Motorengespann aus 1,3-Liter-Benziner (88 PS) und E-Aggregat (14 PS), das eine Systemleistung von 98 PS mobilisiert und mit Nickel-Metallhydrid-Akkus daherkommt, kennen Hybridfans vom Bruder Insight. Bedeutet: Auch der Neuling kann eine kurze Strecke von A nach B nicht rein elektrisch zurücklegen. Und so leistet der E-Motor vor allem beim Beschleunigen spürbar Schützenhilfe. Ein Blick aufs Display genügt, schon weiß man, ob Verbrenner, E-Motor oder beide zusammen ihren Dienst verrichten. „Forsch“ – das passende Attribut für den Elektro-Verbrenner-Verbund. Wartungsintervall: 20.000 Kilometer oder ein Mal jährlich.
Nur die Liebe für das stufenlose CVT-Getriebe dürfte eine auf den zweiten Blick sein. Schön brav auf die Eigenheiten einlassen, dann hält sich auch die Geräuschentwicklung in Grenzen. Übrigens: In verstopften Innenstädten stellt sich das CVT-Getriebe mitunter als Komfortgewinn heraus.
In Sachen Verbrauch geben die Offenbacher 4,5 Liter im Schnitt (CO2: 104 g/km) an. Start-Stopp, Rekuperation & Co. sei Dank. Ein knapper Liter mehr dürfte für Hybrid-Novizen zunächst realistischer sein.
Ist der ökologische Ehrgeiz geweckt? Einfach auf den grünen „ECON“-Schalter tippen, schon gibt sich der in drei Ausstattungen angebotene Jazz Hybrid knauserig. Will heißen: Begrenzte Power, gesenktes Drehmoment und gleichmäßigeres Schalten sind unter anderem die Folge.
Klar, bei einem Kurs von 15.882 Euro wird das grüne Gewissen extra zur Kasse gebeten. Doch Serien-Features, etwa ABS, Schleuderschutz VSA, sechs Airbags, Klimatisierungsautomatik, MP3-fähiges CD-Radio, verstellbare Rücksitzlehne sowie Privacy Glass, entschädigen. Genauso wie die Garantie fürs Hybridsystem – fünf Jahre oder 100.000 Kilometer. PN