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Komplexität steigt

30.09.2011 12:02 Uhr

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Komplexität steigt

Kfz-Versicherer untersuchen und analysieren über lange Zeiträume, wie sich Schadenkosten und Instandsetzung von Fahrzeugen nach Unfällen entwickeln. Jetzt hat ein Versicherer Informationen zur Verfügung gestellt, an denen Trends ablesbar sind. Demnach klettern Aufwand und Kosten.

Die Schadenregulierung in der Kraftfahrt ist seit vielen Jahren in Bewegung, da der Druck auf Kosten und Prämien für Versicherungsgeber und -nehmer durch steigende Ausgaben für die Instandsetzung von Unfallschäden zunimmt. Schadenmanagement lautet deshalb das Gebot der Stunde bei den Kfz-Versicherern. So versuchen sie unter anderem mit der Schadensteuerung in Partnerwerkstätten und definierten Verfahren bei den Reparaturen, ihre Kosten im Griff zu behalten respektive zu optimieren.

Erschwerte Reparaturen

Dies bedeutet auch, nicht nur Tarife mit entsprechenden Bausteinen für Flottenkunden zu schnüren. Die Kfz-Versicherer beobachten auch die Entwicklungen im Fahrzeugbau und ermitteln die Methoden in den Werkstätten bei der Instandsetzung sowie die Verbesserungsmöglichkeiten. Wie sich die Situation hier genau darstellt, ist nicht zu erfahren. Die Anfrage nach Informationen dazu, wie die Kostentrends bei der Unfallreparatur einzelner Marken und Modelle aussehen, wird mit dem Hinweis auf Vertraulichkeit abgewehrt. Ein Kfz-Versicherer hat aber zumindest Informationen herausgegeben, in denen die allgemeine Entwicklung bei Fahrzeugmaterialien, -lackierungen und der -elektronik erläutert werden.

Ein neuralgischer Punkt sind die Fahrzeugmaterialien. Dabei unterscheidet der Versicherer beispielsweise zwischen den verwendeten hochfesten Stählen und ultrahochfesten Stählen. Letztere haben zwar den Vorteil, eine höhere Festigkeit aufzuweisen und dünner, leichter zu sein, was die Fahrzeugleichtbauweise unterstützt. Der Nachteil sei allerdings, dass dadurch die Instandsetzung schwieriger werde, da das Material sehr widerstandsfähig sei. Dadurch sei nur eine erschwerte oder gar keine Rückverformung mehr möglich, was dann den kompletten Austausch von Baukomponenten zur Folge habe. „In diesem Bereich ist mit der Erhöhung der Stundenverrechnungssätze zu rechnen. Anschaffungen von entsprechenden Werkzeugen und Schweißanlagen sowie die entsprechende Fort- und Weiterbildung von Personal werden von den Werkstätten hohe Investitionen erfordern“, schreibt der Versicherer zu diesem Aspekt.

Kosten und Chance der Elektronik

Als heikel wird auch der Bereich der Fahrzeuglackierungen eingestuft. Dazu heißt es: „Es besteht bereits eine Vielzahl an unterschiedlichen Farben am Markt und ein Ende ist hier nicht in Sicht.“ Im Fokus stehen hier der Einsatz neuer Werkstoffe in den Lacken wie Keramik oder Edelmetalle. So konstatiert der Versicherer etwa bei kratzfesten Klarlacken mit Keramikanteilen und anderen Werkstoffen, dass kein Spot oder Smart Repair mehr möglich ist, sondern nur eine Bauteillackierung. Ähnliches gelte für matte Farbtöne. Daher seien auch in diesem Bereich steigende Kosten und Investitionszwänge bei den Werkstätten zu erwarten.

Wie eng darüber hinaus die steigenden Schadenkosten und -quoten auch mit dem seit Jahren zunehmenden Einbau von Fahrzeugelektronik zusammenhängen, veranschaulicht der Kfz-Versicherer. Demnach haben die Automobilhersteller 1980 in einem Mittelklassefahrzeug lediglich ein bis drei Steuergeräte eingebaut. 2010 seien es dagegen schon zwischen 20 bis 30 gewesen. Nach ABS, Airbag, Rückhaltesystemen, ESP und Co. seien daher heute adaptive Fahrwerke, Schildererkennung, Abstandswarner, Tote-Winkel-Warner et cetera bereits in den unteren und mittleren Fahrzeugklassen zu finden. Daneben werden immer häufiger auch andere elektronische Helfer wie Kameratechnik mit Objekterkennung zur Überwachung von Parkvorgängen im Auto genutzt, die bei einem Unfall im Vergleich zu Fahrzeugen ohne diese Komponenten die Kosten schnell erhöhen.

Gleichzeitig würden in der Elektronik auch die Chance für Versicherungsgeber und -nehmer liegen. Der Kfz-Versicherer meint damit insbesondere die Fahrzeug-telematik. Diese sei die Zukunft. Denn wenn die Fahrzeuge beginnen, miteinander zu kommunizieren, geht es um die bessere Regelung von Verkehrsströmen und damit um die Vermeidung von Staus, die Anpassung von Geschwindigkeiten an die aktuelle Verkehrssituation und Gefahrenabwehr. Trotzdem ist generell mit weiter steigenden Kosten bei Unfällen zu rechnen, weil laut Versicherer viele der elektronischen Komponenten im Fahrzeug in den sogenannten Hauptschadenbereichen eingebaut sind. Und das sind der Front- und Heckbereich. ASC

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