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Messe: Der Amerikanische Traum wird kleiner

02.04.2013 12:10 Uhr
Im "Big Apple" sind auch die "Small Cars" gefragt. Kleinwagen gegen Pick-up heißt es in den Messehallen der New York International Auto Show.

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Irgendetwas stimmt beim Rundgang durch die Haupthalle des Messegeländes in Manhattan nicht. Hier findet gerade die besucherstärkste Automesse der Vereinigten Staaten statt, die New York International Auto Show. Eine Million Menschen dürften kommen. Doch statt der in den USA beliebten Pick-up-Trucks und Geländewagen belegen kleine und kompakte Autos einen guten Teil der Ausstellungsfläche. Eine Zeitenwende im Land der Straßenkreuzer?

"Kleinere Autos werden eine wichtigere Rolle spielen auf dem US-Markt", sagt BMW-Vertriebschef Ian Robertson. "Der US-Markt ist offen für neue Konzepte und neue Ideen." Robertson muss es wissen: Der Münchener Autobauer wagte schon vor elf Jahren das Unterfangen, mit seiner britischen Kleinwagen-Tochter Mini in die Vereinigten Staaten zu gehen. Im vergangenen Jahr verkaufte sich der Wagen hier stolze 66.000 Mal. "Die USA sind der größte Markt für Mini weltweit."

Der Mini weist den Weg

Dabei war die Ausgangslage alles andere als ideal, wie Robertson selbst einräumt: Der Mini ist ein für US-Verhältnisse winziges Autos, nur mit einem Vierzylinder-Motor ausgestattet und dann noch mit einem Steilheck, einer Bauform, die Amerikaner eigentlich gar nicht mögen. Doch mittlerweile zollt selbst die Konkurrenz Respekt. "Sehr erfolgreich, sehr erfolgreich", sagt Audis Nordamerika-Chef Scott Keogh, wenn man ihn auf den Mini anspricht.

Der einzige Kleinwagen ist der Mini auf den US-Straßen aber längst nicht. Fiat hat den 500 herübergebracht, Daimler seinen Smart und Ford den Fiesta. Die Modelle werden in New York genauso aufwendig und raumfüllend präsentiert wie die Nobelschlitten von Rolls Royce, Porsche oder Mercedes-Benz. Dagegen sind die Pick-up-Trucks und die meisten Geländewagen in das wenig repräsentative Untergeschoss der Messehalle verbannt worden.

Der Downsizing-Gedanke zählt

Die Aufteilung des Messegeländes darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass jedes zweite verkaufte Auto in den Vereinigten Staaten weiterhin einer dieser Spritschlucker ist. Wie zum Beweis gab es in New York Neuvorstellungen des Dodge Durango, Jeep Cherokee und Range Rover Sport. Allerdings steckt in so manchem Geländewagen heute mehr ein Pkw und selbst die Pick-up-Trucks der neuesten Generation haben abgespeckt, man bekommt sie mit Sechs- statt Acht-Zylinder-Motoren.

VW bietet als kleinstes Modell in den USA den Golf an. Die neueste, siebte Generation sahnte in New York gleich den Titel des "World Car of the Year" ab. Noch sei das Kompaktsegment vergleichsweise klein, sagt VW-Landeschef Jonathan Browning. "Aber ich bin überzeugt, dass die US-Kunden offener werden."

Große Autos für lange Strecken

Dass Klein- und Kompaktwagen in den USA einmal so verbreitet sein werden in Europa, glaubt allerdings kaum jemand in der Branche. Viele Amerikaner verlangten weiterhin große Autos, sagt Toyota-Manager Bob Carter. Das liege schon alleine an den weiten Strecken, die die Menschen in den USA zurücklegten.

Für Kompaktwagen wie dem Golf oder dem Toyota Corolla sieht er dennoch einen guten Markt. "Bei einem heutigen Kompaktwagen hat man die Ausstattung, den Komfort und das Raumangebot wie bei einem Mittelklasse-Wagen vor zwei Generationen." Bei Kleinwagen indes ist Carter skeptisch, wenngleich er einräumt, dass speziell jüngere Leute mittlerweile öfter danach fragen. "Wir sehen den Markt in den USA wachsen, aber nicht vergleichbar mit Europa, das einfach viel dichter besiedelt ist." (dpa)


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