Er ist etwa faustgroß, blau und hat sieben Löcher – mit diesem standardisierten Stecker sollen bald europaweit alle Elektroautos ihre Batterien wieder aufladen können. Grenzübergreifend und ohne lästige Adapter. Der Energiekonzern RWE zeigt derzeit auf der Hannover Messe die Vorstufe dieses Einheitssteckers. "Wir haben uns bereits im Vorfeld mit den 20 größten europäischen Automobilherstellern und Energieversorgern auf diesen Standard geeinigt", sagte Carolin Reichert, Leiterin für neue Geschäfte bei RWE. Bislang mussten die Besitzer von Elektroautos ihren Wagen an eine handelsübliche Haushaltssteckdose anschließen. Zudem dauerte das Stromtanken wegen der langen Ladezeiten meist die ganze Nacht. Mit dem neuen Stecker wäre das auch in Parkhäusern, vor Supermärkten und auf Reisen in Europa möglich. Ein weiterer Vorteil des Steckers: Je nach Batterie kann er mit einer Spannung von 400 Volt und einer Stromstärke von bis zu 63 Ampere den Energiespeicher innerhalb von einer Stunde auffüllen. Durch die branchenübergreifende Einigung sei der Weg zum genormten Einheitsstecker erheblich beschleunigt worden. Dennoch ist der Stecker noch Zukunftsmusik, denn noch fehlt die reguläre Standardisierung. Der Stecker ist also fast da, jetzt mangelt es nur noch an den entsprechend ausgerüsteten Fahrzeugen sowie den leistungsstarken Batterien. "Mit der Einigung der 20 Branchengrößen aus der Automobil- und Strombranche haben wir für sie aber wichtige Investitions- und Planungssicherheit geschaffen", sagte Reichert. Derzeit läuft eine von der Bundesregierung geförderte Auswahl von Modellregionen für Elektromobilität. "Das ist ein guter erster Schritt", sagt Reichert und wünscht sich zudem eine Prämie für Käufer von Stromautos. In Frankreich und Großbritannien gibt es die schon. Dort erhalten die Kunden mehrere tausend Euro Prämie, wenn sie sich ein Elektroauto anschaffen (wir berichteten). (dpa)
RWE: Einheitsstecker für Elektroautos
