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Aral rechnet mit Aus für Normalbenzin

30.01.2008 15:08 Uhr
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Aral verkauft Super und Normal seit November 2007 zum gleichen Preis.
© Foto: Norbert Millauer/ddp

Vorstandschef Brok: Zeitpunkt für eine mögliche Umstellung noch unklar / Gewinn verdoppelt

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Nach dem deutlichen Absatzeinbruch für Normalbenzin rückt das Aus für diese Treibstoffsorte näher. "Wenn die Entwicklung so weiter geht, ist es sehr wahrscheinlich, dass wir Normal aus dem Markt nehmen", sagte der Vorstandschef der Aral AG, Stefan Brok, am Dienstagabend bei einem Pressegespräch in Düsseldorf. Aral hatte Ende November die Preise für Normal- und Superbenzin angeglichen und sich damit im Markt durchgesetzt. Seitdem sei der Anteil des Normalbenzins am verkauften Ottokraftstoff bei Aral von 25 auf 13,6 Prozent geschrumpft. An manchen Stationen liege er nur noch bei vier oder fünf Prozent, sagte Brok. Bis zum Jahresende werde er "sicher unter zehn Prozent sinken". Auf einen Zeitpunkt für eine mögliche Umstellung wollte Brok sich aber ausdrücklich nicht festlegen. "Solange wir nennenswert Kunden haben, die Normalbenzin wollen, bieten wir es an." Zurzeit sei Normalbenzin noch an allen Aral-Stationen zu kaufen. Das Unternehmen sieht sich mit knapp 2300 Straßentankstellen, 102 Autobahnstationen und einem Marktanteil von 23 Prozent als Marktführer in Deutschland. Ähnlich wie der Aral-Chef äußerte sich Shell-Sprecherin Cornelia Wolber. Auch in ihrem Unternehmen sei der Trend zum Superbenzin feststellbar, aber Normalbenzin an allen Stationen nach wie vor erhältlich. Aral und Shell sind mit einem Marktanteil von zusammen mehr als 40 Prozent die Schwergewichte auf dem deutschen Benzinmarkt. Aral hatte Ende November die Senkung des Superpreises um einen Cent pro Liter und damit die Preisangleichung zum Normal mit den Beschaffungspreisen an den Märkten begründet. Zum Teil sei Normal wegen der hohen Nachfrage vom US-Markt in der Beschaffung sogar teurer als Super, sagte Brok. Von Automobilclubs kam dagegen die Kritik, die Normal-Abschaffung sei von langer Hand geplant. Die Branche wolle durch den Wegfall einer Spritsorte Kosten sparen und zu Lasten der Verbraucher Kasse machen, um den Absatzrückgang am Markt zu kompensieren. Brok wies die Kritik zurück. Die Kunden bekämen jetzt zum gleichen Preis die bessere Treibstoffqualität. Der Automobilclub ADAC hat die sich abzeichnende Entwicklung mittlerweile hingenommen. "Das Normalbenzin ist technisch überflüssig", sagte Sprecher Maximilian Maurer der "Autogazette". "Wirtschaftlich war es nicht überflüssig; die Autofahrer konnten damit Kosten sparen." Er hoffe, dass die Mineralölgesellschaften die eingesparten Kosten an die Autofahrer weitergeben und so das Autofahren billiger werde. Der Zentralverband des Deutschen Tankstellengewerbes (ZTG) geht davon aus, dass es bis zum Ende des Jahres kein Normalbenzin mehr an Tankstellen gibt. Einige größere mittelständische Tankstellen-Betreiber würden schon in diesem Quartal ihre Zapfsäulen für Normalbenzin schließen, sagte ZTG-Geschäftsführer Jürgen Ziegner der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ). Stationsnetz wird wieder ausgeweitet Aral hat nach den Worten seines Vorstandschefs 2007 trotz des rückläufigen Kraftstoffabsatzes in Deutschland den Gewinn verdoppelt. Das Nach-Steuer-Ergebnis habe sich von 0,5 auf gut einen Cent pro Liter erhöht. Getankt wurden nach Unternehmensangaben knapp zehn Milliarden Liter; daraus ergeben sich rechnerisch rund 100 Millionen Euro Gewinn. Das Unternehmen nennt traditionell selbst keine Ergebniszahlen. Der Absatz, der 2007 branchenweit um 1,8 Prozent zurückgegangen war, habe auch bei Aral "analog zum Markt" auf rund acht Millionen Tonnen nachgegeben, sagte Brok. Dabei habe es 2,5 bis drei Prozent Zuwachs beim Diesel und 4 Prozent Rückgang beim Ottokraftstoff gegeben. Grund für das bessere Ergebnis seien Verbesserungen der Rentabilität dank des Programms "Accelerator", betonte Brok. 2008 werde Aral gegen den Markttrend das Netz um 70 Stationen ausweiten. Die Tankstellen gehörten mittelständischen Mineralölhändlern und würden schrittweise auf Aral umgeflaggt. 2009 plane er sogar mehr als 70 weitere Stationen, sagte Brok. Bundesweit hatte die Zahl der Tankstellen aller Unternehmen im Sommer 2007 erstmals 15.000 unterschritten. Auch Aral hatte im vergangenen Jahr die Zahl der Stationen durch Verkauf oder Schließung um gut 100 verringert. (dpa)

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