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Autoversicherung: Ende des Preiskampfes in Sicht

18.11.2010 14:30 Uhr
Experten rechnen mit einem deutlichen Anstieg der Kfz-Prämien in den kommenden Jahren.

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Bei Autoversicherern deutet sich eine Trendwende an: Jahrelang konnten sich Deutschlands Autofahrer darauf verlassen, beim Versicherungswechsel zum Stichtag Ende November deutlich sparen zu können. Doch viele unter dem unerbittlichen Preiskampf ächzende Versicherer erhöhen die Tarife - sparen kann man zwar immer noch, aber lange nicht mehr so viel wie bisher. Auto-Fachmann Stefan Bratzel geht für die nächsten Jahre sogar von einem Preisanstieg von durchschnittlich 10 bis 15 Prozent aus. Experte Ferdinand Dudenhöffer ist dagegen skeptisch: "Ein Ende des Preiskampfes ist sicher mehr Wunsch als Wirklichkeit." Allerdings steigen die Preise im Neugeschäft, also für Autofahrer, die ihre Versicherung und das Fahrzeug wechseln. Erstmals seit 2005 habe das Vergleichsportal Check24 bis Anfang November einen Prämienanstieg festgestellt - und zwar um vier Prozent im Vergleich zu 2009, sagte Check24-Sprecher Daniel Friedheim. Reine Versicherungswechsler werden dagegen weiter umworben: Die Durchschnittsprämie in der Kfz-Haftpflicht sei seit August um etwa 29 Prozent gesunken - immer noch deutlich, aber wesentlich schwächer als im Vorjahr mit einem Rückgang um 40 Prozent. Das bedeutet, Autofahrer sparen inzwischen beim Wechsel weniger. Verlust der Autoversicherer von 700 Millionen Euro Hintergrund sind hohe Verluste der Autoversicherer in den vergangenen Jahren - Experte Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach spricht deswegen gar von einer "Zeitenwende", vor der die Branche stehe. Nach Schätzungen des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) haben die Autoversicherer im vergangenen Jahr im eigentlichen Geschäft einen - sogenannten versicherungstechnischen - Verlust von 700 Millionen Euro gemacht. Für 2010 sei sogar ein Minus von 1,1 Milliarden Euro zu erwarten. "Kaum ein Kraftfahrtversicherer schreibt derzeit versicherungstechnische Gewinne. Bei vielen Unternehmen setzt daher jetzt ein Umdenken und Gegensteuern ein", sagte GDV-Präsident Rolf-Peter Hoenen. "Die große Mehrheit der Kfz-Versicherer hat ihre Tarife zuletzt angehoben." 1980 habe der Durchschnittsbeitrag in der Kfz-Haftpflichtversicherung bei 210 Euro gelegen - bei knapp 27 Millionen versicherten Fahrzeugen. Im vergangenen Jahr waren rund 55,5 Millionen Autos versichert - und der Durchschnittsbeitrag lag bei 219 Euro. Bessere Margen sind so kaum zu erwarten. Die Folge: Mit dem niederländischen Unternehmen Ineas und LadyCarOnline ging erstmals seit Kriegsende ein in Deutschland tätiger Kfz-Versicherer in die Insolvenz.

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