"Wer den Eindruck erweckt, eine Beimischung von Biokomponenten zu den herkömmlichen Kraftstoffen könnte diese verbilligen, betreibt Augenwischerei." Mit diesen Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV), Klaus Picard, die Forderung des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), angesichts der hohen Kraftstoffpreise den Einsatz von Biokraftstoffen voranzutreiben. Die Wettbewerbsfähigkeit über die Steuerbefreiung zu erreichen, sei "eine Milchmädchenrechnung". Die Mittel, die man zur Subventionierung von Ethanol einsetze, könne man auch direkt zur Senkung der Mineralölsteuer verwenden. Dann hätte man wirklich niedrigere Tankstellenpreise." Picard betonte aber, dass sich die Mineralölindustrie dem Ziel verpflichtet fühle, bis 2010 einen Anteil von 5,75 Prozent Biokraftstoffen im deutschen Markt zu erreichen. Zurzeit würden kosteneffiziente Wege zu diesem Ziel gesucht. "Die Verwendung von Ethanol und Biodiesel stehen dabei im Vordergrund", erklärte der MWV-Vertreter. Unterdessen hat sich der Vorstandsvorsitzende der Deutschen BP, Uwe Franke, gegen die Abzock-Vorwürfe zur Wehr gesetzt. Die Ertragslage der Tankstellen des von BP geführten Marktführers Aral sei trotz der gestiegenen Preise extrem schlecht, sagte Franke der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ, Dienstagsausgabe). "Aral wird an der Zapfsäule in diesem Jahr praktisch kein Geld verdienen, wahrscheinlich sogar rote Zahlen schreiben", klagte Franke. "Wir durchleben genauso schwere Zeiten wie die Autofahrer selbst." (ng)
Benzinpreis-Diskussion: Mineralölwirtschaft schlägt zurück
MWV: Preissenkung durch Biokraftstoffe ist "Milchmädchenrechnung" / Aral: Immer noch schlechte Ertragslage der Tankstellen