Neuwagenkäufer sollten künftig den Kohlendioxid-Ausstoß der Fahrzeuge über eine leicht verständliche farbliche Klimaskala erkennen können. Das forderte der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) am Dienstag in Berlin. "Die Verbraucher müssen auf einen Blick erkennen können, ob ihr Wunsch-Auto ein Spritsparer oder Spritfresser mit hoher Klimabelastung ist", verlangte vzbv-Vorstand Gerd Billen. "Seit Jahren diskutieren Bundesregierung und EU über die Angaben. Jetzt muss endlich eine einheitliche und verständliche (CO2-)Kennzeichnung kommen." Der vzbv tritt für eine Kennzeichnung wie bei Kühlschränken ein. Auf ihr könnten Verbraucher auf einer Farbskala sofort erkennen, in welche Verbrauchsklasse ein Pkw fällt. Dänemark und Großbritannien etwa wenden die Kennzeichnung bereits an. Nach dem britischen Modell reicht die Klimaskala von A (grüner Pfeil) mit weniger als 100 Gramm CO2 je Kilometer bis M mit 256 Gramm und mehr. Im vzbv-Auftrag hatte das Centrum für Evaluation herausgefunden, dass bei dem von der Abwrackprämie ausgelösten Wechsel von alten auf neue Wagen die CO2-Emission im Schnitt um sieben Prozent sank - und zwar von 166 auf 154 Gramm. Mit der Lenkungswirkung einer klaren Kennzeichnung für den Verkauf "hätte die CO2-Einsparung jedoch stärker ausfallen können", meinte Billen anlässlich des ersten Jahrestages der am 27. Januar 2009 befristet eingeführten Abwrackprämie. Autofahrer hatten beim Neukauf 2500 Euro bekommen, sofern sie das Altfahrzeug verschrotten ließen. Die fünf Milliarden Staatssubvention für 2 Millionen Antragsteller war schließlich am 3. November 2009 ausgeschöpft. Nach der Auto-Umweltliste 2009/10 des Verkehrsclubs Deutschland beträgt der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Top Ten in der Kompaktklasse 116 Gramm je Kilometer. Bei 78 Prozent der zwischen Januar und Juni 2009 verkauften Pkw dieser Klasse habe er, so der vzbv, bei mindestens 140 Gramm gelegen. 29 Prozent der Autos wiesen sogar einen Verbrauch von über 160 Gramm aus. (dpa)