Kurz vor Weihnachten sind die Preiskämpfe an den Tankstellen in Deutschland abgeflaut. Nach drei Wochen haben alle Anbieter den Schritt von Marktführer Aral nachvollzogen und verkaufen Normal- und Superbenzin zum gleichen Preis. Auch die Marke Jet, die noch am längsten einen Preisabstand von einem Cent zwischen Normal und Super aufrechterhalten hatte, ist mittlerweile "aus wirtschaftlichen Gründen" auf die Marktlage eingeschwenkt. "Wir hätten das gern länger durchgehalten", sagte ein Sprecher am Mittwoch in Hamburg. "Es war wirtschaftlich nicht möglich." Benzin kostet jetzt im bundesweiten Durchschnitt etwa 1,38 Euro je Liter, Diesel 1,29 Euro. Noch vor gut einer Woche hatte es in Deutschland Tiefpreisgebiete gegeben, in denen der Sprit um mehr als zehn Cent je Liter billiger war. Auslöser für die Marktturbulenzen war Ende November der Schritt von Aral, den Preisabstand von einem Cent zwischen Normal und Super einzuebnen. Shell und Esso hatten zunächst nicht mitgezogen, ebenso wie Jet, das dadurch beim Normalbenzin um zwei Cent günstiger als Aral war. Das hatte in einigen Regionen Deutschlands zu einer Abwärtsspirale bei den Preisen geführt. An einigen Tankstellen war Benzin zeitweise billiger als Diesel. Aral begründete die Preisgleichheit von Normal- und Superbenzin mit dem Einkaufspreis für die Mineralölprodukte am europäischen Ölmarkt in Rotterdam, die sich ebenfalls angeglichen hätten. Kritiker der Ölkonzerne, vor allem bei den Automobilclubs, vermuten dagegen ein Manöver der Industrie, um Normalbenzin vom Markt zu nehmen. Tatsächlich ist der Absatz von Normalbenzin stark rückläufig, seitdem es keinen Preisvorteil gegenüber dem höherwertigen Superkraftstoff mehr aufweist. Bislang tankte rund ein Viertel der Käufer von Otto-Kraftstoffen Normalbenzin. (dpa)
Preiskämpfe an Zapfsäulen beendet

Alle Tankstellen verkaufen jetzt Benzin und Super zum gleichen Preis