Starke Vorstellung
Am 11. Oktober geht die siebte Generation des
Ford Fiesta an den Start. Nicht größer, aber optisch deutlich attraktiver und kaum teurer.
Brav, ja fast schon ein bisschen langweilig war gestern. Der neu, frech und mutig gestylte Ford Fiesta ist nicht nur wegen seiner ausgeprägten Keilform bereits im Stand ein echter Hingucker.
Und: Analog zum Mazda2 setzt auch der Kölner gegenüber dem Vorgänger auf weniger Masse – rund 40 Kilogramm – sowie weitgehend unveränderten Abmessungen. Angesichts der na-henden CO2-Besteuerung sicherlich ein Beispiel, das künftig vermehrt Schule machen wird.
Auch innen ist der Fiesta kaum mehr wiederzuerkennen. Dabei überzeugt das hipp und trendy gezeichnete, generell zweifarbige Interieur mit prima Übersichtlichkeit und Funktionalität. Genauso vorbildlich: das großzügig bemessene Handschuhfach und die Vielzahl praktischer Ablagemöglichkeiten. Dazu kommen gegenüber dem Vorgänger deutlich hochwertigere Materialien.
Kaum etwas auszusetzen gibt es auch am Platzangebot. Die Kopffreiheit ist über jeden Zweifel erhaben und selbst im Fond zeigt sich der Fiesta auch sonst überraschend spendabel. Abgerundet wird der positive Eindruck von einem gut zugänglichen, bereits in der Basisversion dank asymmetrisch geteilt umklappbaren Rücksitzlehnen variablen Ladeabteil mit 295 Litern Fassungsvermögen. Zum Vergleich: Beim Opel Corsa sind es 285 Liter. Der Maximalwert beträgt 979 Liter.
Lob verdienen auch die bequemen, nicht zu weichen Sitze sowie die angenehme Sitzposition hinter dem nunmehr zweifach verstellbaren Lenkrad. Und: selbst beim Dreitürer gestaltet sich der Einstieg in den Fond alles andere als beschwerlich. Nichtsdestotrotz sind die rund 630 Euro für zwei Fondtüren sicher unter dem Strich eine lohnende Investition.
In die Rubrik "Funktionaler Mangel" einzustufen ist für ein Fahrzeug, das naturgemäß vorwiegend in der Stadt bewegt werden dürfte, leider die mehr als dürftige Übersichtlich nach vorn und hinten. Angesichts dieser Tatsache ist die für 382 Euro extra in der Preisliste stehende Einparkhilfe für vorn und hinten ein absolutes Muss.
Erfreulich dagegen, dass alle Modelle ab Werk über ESP, Front- und Seitenairbags sowie einen Knieairbag für den Fahrer verfügen. On Top gibt es für günstige 214 Euro außerdem Kopf-Schulter-Airbags für beide Reihen.
Wesentlich mehr Laune als beim Einparken macht der neue Ford Fiesta beim Fahren. Das neu entwickelte Fahrwerk zählt zweifelsohne zum Besten, was in dieser Fahrzeugkategorie angeboten wird. So fährt sich die Neuauflage des Fiesta nicht nur ausgesprochen agil und handlich, sondern auch erfreulich komfortabel. Ganze Arbeit haben die Kölner Ingenieure auch bei der neuen elektrohydraulischen Servolenkung geleistet. Erfreulich leichtgängig im Stand und bei niedrigem Tempo vermittelt sie auch bei flotter Gangart ein präzises Lenkgefühl.
Motorenseitig stehen zum Start fünf Aggregate zur Wahl. Für Vielfahrer besonders empfehlenswert: der 90 PS starke 1,6-Liter-Common-Rail-Diesel mit serienmäßigem Partikelfilter. Er vereint prima Laufkultur und spontanes Ansprechverhalten mit tollem Durchzugsvermögen sowie geringem Verbrauch. 4,2 Liter im EU-Normverbrauch sind schon ein Wort. Ende des Jahres folgt dann eine Econetic-Variante des Selbstzünders, die sogar mit nur 3,7 Liter (99 Gramm CO2 pro Kilometer) auskommen soll.
Der neue Fiesta wird Corsa und Polo nicht nur wegen seiner attraktiven Preise kräftig ins Schwitzen bringen. MMD
- Ausgabe 10/2008 Seite 56 (254.2 KB, PDF)