TÜV-Report 2026: Mehr Autos scheitern bei Hauptuntersuchung

21.11.2025 14:28 Uhr | Lesezeit: 3 min
Fahrzeugsicherheit: "Trend ist eindeutig negativ."
© Foto: TÜV SÜD

Bei der HU fallen seit Jahren immer mehr Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln durch. Immer weniger Pkw sind fehlerfrei. Das könnte vor allem einen Grund haben.

Mehr als jedes fünfte Auto ist zuletzt wegen erheblicher oder sogar gefährlicher Mängel bei der Hauptuntersuchung (HU) durchgefallen. Die Quote der Fahrzeuge, die erneut vorgeführt werden mussten, lag mit 21,5 Prozent so hoch wie zuletzt im Jahr 2020. Das teilte der TÜV-Verband mit. Im Vorjahr hatte sie 20,6 Prozent betragen.

Bei erheblichen Mängeln muss der Schaden innerhalb von vier Wochen repariert werden, bei gefährlichen unverzüglich. Dann ist nur noch die Fahrt in die Werkstatt erlaubt. Die Zahlen beziehen sich auf den Untersuchungszeitraum zwischen Juli 2024 und Juni 2025.

Mit 66,1 Prozent waren dem TÜV-Report 2026 zufolge in diesem Zeitraum rund zwei Drittel der untersuchten Fahrzeuge mängelfrei. Seit 2022 ist diese Quote immer weiter zurückgegangen. Damals waren noch knapp 73 Prozent der Pkw ohne Mängel. "Der Trend bei der technischen Fahrzeugsicherheit ist eindeutig negativ", teilte Verbands-Geschäftsführer Joachim Bühler mit. 0,5 Prozent gelten als verkehrsunsicher – ebenso viele wie im vorangegangenen Report.


TÜV-Report 2026 - Ergebnisse im Detail

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Fahrzeuge werden immer älter

Ein zentraler Grund könnte dabei das zunehmende Alter der Fahrzeuge sein. Das Durchschnittsalter des Pkw-Bestands in Deutschland hat sich seit dem Jahr 2000 nach Daten des Kraftfahrt-Bundesamts zufolge von damals 6,9 Jahre auf zuletzt 10,6 Jahre immer weiter erhöht. Mehr als jedes vierte Auto in Deutschland ist älter als 15 Jahre. Knapp 52 Prozent aller Pkw sind demnach jünger als zehn Jahre. "In der Gesamtschau macht die Alterung des Fahrzeugbestands technische Fortschritte bei der Sicherheit zunichte", betonte Bühler.

Immer häufiger landen auch E-Autos bei der Hauptuntersuchung. 18 Modelle sind in diesem Jahr in der Statistik vertreten. Je nach Fahrzeugtyp schnitten sie demnach dem Verband zufolge sehr unterschiedlich ab. Auffällig seien jedoch bestimmte antriebstypische Mängel, etwa, dass die Achsaufhängungen unter dem hohen Gewicht der Batterie litten. Auch würden die Bremsen aufgrund eines Mechanismus zur Rückgewinnung von Energie seltener genutzt. Das könne zu Mängeln an den Bremsscheiben führen und es bestehe die Gefahr, dass die Bremswirkung nachlasse, hieß es.

Für die Statistik hat der TÜV-Verband die Ergebnisse von rund 9,5 Millionen Hauptuntersuchungen im Untersuchungszeitraum ausgewertet.


TÜV-Report 2026 – Gesamtsieger und Klassenbeste

Gesamtsieger des TÜV-Reports 2026 ist der Kleinwagen Mazda 2. Die Sachverständigen beanstandeten nur 2,9 Prozent der 2 bis 3 Jahre alten Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln. Das ist die niedrigste Quote aller geprüften Autos. In den anderen Altersklassen überzeugen VW Golf Sportsvan und VW T-Roc (4-5 Jahre), erneut der VW T-Roc (6-7 Jahre), Mazda CX-3 (8-9 Jahre), die Mercedes B-Klasse (10-11 Jahre) und VW Touareg (12-13 Jahre). 

In den verschiedenen Fahrzeugklassen (Alter: 2-3 Jahre) steht bei den Minis der elektrische Fiat 500e an der Spitze – bei den Kleinwagen der Gesamtsieger Mazda 2 und in der Kompaktklasse der BMW 1er. Die Mittelklasse gewinnt die Mercedes C-Klasse, bei den SUV liegen der VW T-Roc und bei den Vans die B-Klasse von Mercedes vorne.

Verlierer der Altersklassen sind neben dem Tesla Model Y (2-3 Jahre) zwei Mal der BMW 5er/6er (4-5 Jahre, 8-9 Jahre), zwei Mal der Dacia Duster (6-7 Jahre, 10-11 Jahre) sowie der Renault Clio (12-13 Jahre). Der 5er/6er wird darüber hinaus einmal Vorletzter und einmal Drittletzter. 

Wie andere BMW-Modelle verfügt der 5er über eine aktive Motorhaube, die den Schutz von Fußgängern bei einem Aufprall verbessern soll. Laut TÜV-Verband müssen die Dämpfer alle fünf Jahre erneuert werden, was aber häufig unterbleibt. Neben diesem Sondereffekt habe der 5er überdurchschnittlich viele Mängel an den Kardanwellen, bei der Abgasuntersuchung sowie zum Teil an Federn und Dämpfern, hieß es.




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