-- Anzeige --

Unfallforscher: Diskussion über wechselnde Tempolimits

08.07.2021 08:57 Uhr
Unfallforscher: Diskussion über wechselnde Tempolimits
Wie genau sich Tempo 130 auf die Verkehrssicherheit auswirkt, sei nicht erforscht. Experten diskutieren stattdessen über wechselnde Tempolimits.
© Foto: picture alliance/Christian Ohde/chromorange

Statt starren Tempolimits könnten wechselnde Systeme den Verkehr gezielter steuern, erklärt ein Unfallforscher. Dafür müsse man aber auch Geld in die Hand nehmen.

-- Anzeige --

Experten diskutieren nach Angaben eines Unfallforschers eher über wechselnde Tempolimits als eine starre Grenze bei 130 Stundenkilometern. Mit Wechselverkehrszeichen "könnte eine Verkehrszentrale den Verkehr gezielt steuern, indem sie beispielsweise das erlaubte Höchsttempo senkt, wenn es nötig ist. Und zwar bei Bedarf auch runter auf deutlich weniger als Tempo 130", sagte Siegfried Brockmann, der Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV), dem Internetportal t-online. "Davon könnten wir am Ende mehr Nutzen haben als von einer starren Grenze von 130 km/h. Man könnte ein Tempolimit also auch positiv gestalten. Man muss aber auch bereit sein, das nötige Geld dafür auszugeben."

Wie genau sich Tempo 130 auf die Verkehrssicherheit auswirken würde, sei nicht erforscht; es gebe wenig sichere Daten. "Wissenschaftlich betrachtet gibt es niemanden, der sagen kann, was es konkret bringt. Tempo 130 ist deshalb eher eine beliebige Geschwindigkeitsgrenze als eine irgendwie wissenschaftlich argumentierbare", so Brockmann. "Aus der Wissenschaft wissen wir leider nur sicher: Wenn langsamer gefahren wird, dann sind die Anhaltewege kürzer und die Crashenergie wird kleiner."

Derzeit diskutieren Politik und Wirtschaft abermals über die Einführung eines allgemeinen Tempolimits von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter etwa hatte am Mittwoch dem 'Handelsblatt' gesagt, das "Sicherheitstempo 130" erhöhe aus seiner Sicht die Sicherheit auf Autobahnen, es senke Lärm, Schadstoffe und Kohlendioxidausstoß. CDU-Chef und Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hatte sich dagegen gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) gegen ein Tempolimit von 130 ausgesprochen: "Warum soll ein Elektro-Fahrzeug, das keine CO2-Emissionen verursacht, nicht schneller als 130 fahren dürfen? Das ist unlogisch." (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.