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Veni, vidi, Vito

02.11.2020 06:00 Uhr

Mercedes-Benz hat seinem Nutzfahrzeugsektor einen neuen Anstrich verpasst. Neben dem E-Vito Tourer wurde auch die Verbrenner-Reihe umgestaltet - vor allem bei Antrieb, Komfort und Assistenzsystemen.

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Einmal Transport-Komfort? Kommt sofort. Im Rahmen seiner Markenpflege hat Mercedes-Benz den "neuen" Vito vorgestellt. Optisch hat sich nur ein bisschen was geändert - ein Facelift am Kühlergrill, neue Sitzbezüge, turbinenförmige Lüftungsdüsen im Fahrgastraum. Das war's dann auch im Groben schon.

Dafür hat sich im Innenleben einiges getan. Die wohl spürbarste Änderung: der Motor. Mercedes-Benz baut beim neuen Vito serienmäßig auf Motoren der Generation OM 654 (mit Ausnahme der Fronttriebler, die nach wie vor mit dem OM 622 kombiniert sind; siehe Kasten rechts). Die neue Generation hat zwei Liter Hubraum, läuft deutlich ruhiger und soll bis zu 13 Prozent Sprit einsparen. Das spüren wir auch bei unserem Testmodell, einem Vito 119 CDI 4x4 Kastenwagen: Klingt zwar immer noch wie ein Diesel, läuft aber bei Weitem nicht so laut und spürbar runder.

Den neuen Vierzylinder gibt es im Kastenwagen in Leistungsspannen zwischen 136 und 190 PS, die Topausführung mit 239 PS und im Maximum 530 Newtonmeter Drehmoment bleibt dagegen vernünftigerweise den Kombi- und Mixto-Modellen vorbehalten. Dafür können nun auch Fahrer der verblechten Varianten in den Genuss der 9-G-Tronic-Wandlerautomatik kommen, die es bislang ebenfalls nur für Kombi und Mixto gab.

Während der Fahrt können wir die technischen Finessen des neuen Vito noch besser unter die Lupe nehmen. Die erste Wahl beschreibt das Spektrum der drei Fahr-Modi: Comfort, Sport oder manuell. Alle erklären sich von selbst. Die verschiedenen Einstellungen heben sich tatsächlich gut und spürbar voneinander ab und bieten dem Fahrer eine breite Palette an Möglichkeiten. So zischt der Vito im Sport-Modus ordentlich ab, stellen wir hingegen den Regler auf Comfort, geht's immer noch gut voran, aber etwas gemäßigter. Nette Spielerei: Selbst im Kastenwagen hat Mercedes Schaltwippen hinter dem Lenkrad montiert, um in Sportwagenmanier das Automatikgetriebe zu schalten.

Federleicht unterwegs

Leider ist unser Modell noch nicht mit der neuen Luftfederung namens 'Airmatic' ausgestattet. Diese könnte den Vito noch einmal in neue Sphären heben - vorausgesetzt das Budget spielt mit. Die Airmatic sorgt zum einen dafür, dass jedes Rad für sich unterschiedlich gefedert wird. Das lohnt sich natürlich besonders im Einsatz auf ruppigem Gelände. Außerdem kann die Luftfederung die Bodenfreiheit ändern. Ist man beispielsweise auf einer Baustelle unterwegs, lässt sich das Fahrgestell via Dynamic-Select-Taste in der Mittelkonsole um bis zu 35 Millimeter anheben. Ab 30 km/h ist Schluss, dann geht's für den Spanier wieder in die Normalposition. Ist man auf der Autobahn unterwegs, senkt sich das Auto bei einer Geschwindigkeit ab 110 km/h nochmals um zehn Millimeter ab, um Energie zu sparen. Daimler zufolge soll die Airmatic jetzt, ab November 2020 für alle Modelle mit dem OM 654 Motor sowie dem E-Vito Tourer erhältlich sein.

Viele Assistenzsysteme

Nachgelegt hat Daimler zudem bei der aktiven Sicherheit. Der neue Bremsassistent erkennt, sobald Feindkontakt mit einem vorausfahrenden Fahrzeug droht, und warnt zunächst optisch wie akustisch. Reagiert der Fahrer, dann baut der Assistent den passenden Bremsdruck auf. Bleibt die Reaktion jedoch aus, bremst er selbsttätig, und das laut Hersteller im Stadtverkehr auch bei stehenden Hindernissen oder querenden Fußgängern.

Ebenfalls neu: die Distronic, mit der Mercedes-Benz den Vito beim Thema Abstandstempomat auf Klassenstand bringt. Diese hat sich auf unserer Testrunde bewährt. Die Einstellung ist intuitiv, auf der Landstraße und Autobahn hält der Transporter strikt den Abstand, fährt dank Spurhalteassistent da hin, wo er soll, und wenn ein Vordermann bremst, tut es ihm der Vito gleich. Hier läuft man als Fahrer fast schon Gefahr, unaufmerksam zu werden, weil es derart gemütlich dahingeht. Gut funktioniert die Distronic auch im städtischen Stop-and-go-Verkehr. Der Vito beschleunigt selbstständig und bremst mit maximal halber Bremskraft ab. Braucht es mehr, gibt es wie eben angesprochen ein Signal für den Fahrer. So gemütlich hat man selten einen Stau abgesessen.

Das war aber noch nicht alles, was Mercedes-Benz in der technischen Trickkiste zu bieten hat. Jeder Vito Tourer ist ab Werk mit automatischem Reifendrucksystem ausgestattet. Es gibt außerdem für Flottenkunden eine vorgewählte Höchstgeschwindigkeit von wahlweise 120 oder 160 km/h. So lässt sich quasi schon ab Werk Sprit sparen, wenn gewünscht. Last, but not least ist für den Vito erstmals auch ein digitaler Innenspiegel erhältlich, der mittels Rückkamera eine dauerhafte Ansicht des folgenden Verkehrs zeigt. Das funktioniert erstaunlich gut und gibt während der Fahrt ein Gefühl von zusätzlicher Sicherheit, besonders da das Bild auf dem Bildschirm deutlich breiter ist als beim herkömmlichen Spiegel. Das ist angenehm, besonders wenn der Laderaum mit bis zu 1.369 Kilogramm Zuladung bis unter die Decke voll ist.

Raum für Eitelkeiten lässt das allerdings nicht. Wer sich vor dem Aussteigen noch einmal schnell begutachten will, wird feststellen, dass man im Rückspiegel der Zukunft quasi alles sehen kann. Nur sich selbst nicht.

Dieselmotoren

OM 622: Reihen-Vierzylinder, Common-Rail, Euro 6d-Temp, 1.749 cm³; in den Modellen:110 CDI: 102 PS (75 kW) bei 3.800/min 270 Nm bei 1.500 - 2.250/min114 CDI: 136 PS (100 kW) 3.800/min 330 Nm bei 1.750 - 2.500/minOM 654: Reihenvierzylinder, Common-Rail, Euro 6d-Temp, 1.951 cm³; in den Modellen:114 CDI: 136 PS (100 kW) bei 3.800/min 330 Nm bei 1.250 - 2.400/min116 CDI: 163 PS (120 kW) bei 4.200/min 380 Nm bei 1.200 - 2.400/min119 CDI: 190 PS (140 kW) bei 4.200/min 440 Nm bei 1.350 - 2.400/min124 CDI (nur für den Tourer" und den Mixto): 239 PS (176 kW) bei 4.200/min 530 Nm bei 1.600 - 2.400/minAlle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer

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