Die Mineralölbranche macht zunehmend Front gegen die geplante Beimischung von Bioethanol zum Benzin. Der Einsatz von Ethanol koste die Verbraucher viel Geld, zerstöre die effizienten Strukturen der Kraftstoffverteilung und sei noch nicht einmal für den Klimaschutz sinnvoll, heißt es in einer Mitteilung des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) vom Mittwoch. Jeder Arbeitsplatz, der direkt oder indirekt durch die Produktion von Bioethanol geschaffen werde, koste den Verbraucher etwa 40.000 Euro, erklärte der Verband unter Berufung auf eine Ifo-Studie. Nach den aktuellsten Zahlen falle die Belastung noch höher aus und betrage fünf Cent je Liter Benzin. "Auch aus Klimaschutzgründen ist der Einsatz von Ethanol nicht sinnvoll", erklärte MWV-Hauptgeschäftsführer Klaus Picard. Der Ausstoß von Kohlendioxid sinke nur dann, wenn das Ethanol aus Zuckerrohr gewonnen werde. In Deutschland hingegen werde Ethanol aus Getreide hergestellt, was zu einem höheren Klimagasausstoß führen könne, wenn Braunkohle als Prozessenergie verwendet wird. Die Bundesregierung plant, ab 1. Januar 2007 die Beimischung von Biosprit vorzuschreiben und gleichzeitig Steuervorteile aufzuheben. Nach dem Gesetzentwurf, den das Bundeskabinett im August verabschiedet hat und der jetzt das parlamentarische Verfahren durchläuft, soll jeder Liter Diesel fünf Prozent Biosprit enthalten und Benzin etwa drei Prozent. (dpa)
Mineralölverband macht Front gegen Ethanol-Beimischung

"Aus Kosten-, Struktur- und Klimaschutzgründen ist die Beimengung zum Benzin nicht sinnvoll"