Der Schweizer Konzern Zurich Financial Services will laut der Financial Times Deutschland (FTD) einen riesigen europaweiten Schadenversicherer schaffen, indem zahlreiche Tochtergesellschaften auf die irische Tochter ZIP fusioniert werden, darunter auch die Zurich Versicherung AG. "Künftig sind deutsche Zurich-Kunden in Dublin versichert", beschreibt die FTD die Konsequenzen des Vorhabens, das Zurich-Vorstandsmitglied Dr. Bernd Dedert kürzlich Vertriebsmitarbeitern mitgeteilt habe. Auch die DA Direkt soll den Angaben zufolge auf die ZIP fusioniert werden. Gegenüber der FTD sagte Loy, dass frühere Pläne nicht weiter verfolgt würden, den Geschäftsbetrieb des Direktversicherers in den paneuropäischen Internetversicherer Zurich Connect zu integrieren, dessen Risikoträger die ZIP ist. Grenzüberschreitendes Vorhaben Laut FTD soll die Fusion Mitte 2010 rückwirkend zum 1. Januar 2010 vollzogen und das rund 2,5 Milliarden Euro schwere deutsche Schaden- und Unfallgeschäft "per grenzüberschreitender Verschmelzung in die ZIP eingebracht" werden. Das ist laut Zurich Deutschland-Finanzchef Arnulf Loy "Teil unseres Vorhabens, einen einheitlichen großen europäischen Schaden- und Unfallversicherer zu schaffen, der mehr als zehn Milliarden Euro Prämie aufweisen dürfte", hieß es in der FTD weiter. Durch den Umbau soll rund eine Milliarde Euro eingespart werden, weil der Zurich-Konzern dann "deutlich weniger Eigenmittel" vorhalten müsse als heute, wo jede Landesgesellschaft individuell kapitalisiert werde. "Sobald alle Transfers in Deutschland, Großbritannien, Italien, Portugal und Spanien abgeschlossen sind, geht Zurich davon aus, dass ZIP nicht nur der größte Schaden- und Unfallversicherer in Europa sein wird, sondern außerdem mit einem AA-Rating aufwarten kann", erklärte Dedert gegenüber der FTD. Die Lebensversicherung solle von den Veränderungen nicht betroffen sein. (sn)
Versicherung: Zurich will Unternehmen grundlegend umbauen
