Ford ist aus einem Brennstoffzellen-Projekt mit Daimler ausgesteigen. "Wir betreiben die Brennstoffzellen-Forschung zwar weiter, aber sie ist doch sehr langfristig ausgelegt und wir wollen unsere Ressourcen doch stärker konzentrieren auf zeitnahere Technologien", sagte eine Sprecherin des Europäischen Ford-Forschungszentrums und bestätigte einen Bericht der "Stuttgarter Nachrichten" (23. Juni). Zum 1. Mai sei der 50-Prozent-Anteil von Ford an der Gemeinschaftsfirma Nucellsys an den Stuttgarter Autohersteller verkauft worden. Das Unternehmen ist nun eine 100-prozentige Daimler-Tochter. Bei Nucellsys mit Sitz in Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen) werden Komponenten für Brennstoffzellensysteme zusammengestellt. 65 der 204 Mitarbeiter werden Angaben von Daimler zufolge ihren Job verlieren. Ziel sei ein sozialverträglicher Jobabbau, sagte ein Sprecher des Stuttgarter Autobauers. Voraussichtlich bis August sollen gemeinsam mit den Betriebsrat Lösungen gefunden werden. Betroffen seien vor allem Stellen in administrativen Bereichen wie Controlling, Buchhaltung und Einkauf. Außerdem falle nun die spezielle Anpassung der Brennstoffzellensysteme an die Modelle von Ford weg, sagte der Daimler-Sprecher. Die Entwicklungsumfänge von Daimler seien aber nicht betroffen. In welchem Umfang künftig wegen des Ausstiegs von Ford Synergieeffekte wegfallen konnte der Daimler-Sprecher nicht beziffern. Der Kölner Autobauer will sich der Ford-Sprecherin zufolge stärker auf Elektroantrieb, Hybridtechnologie und die Verbesserung des Verbrennungsmotors konzentrieren. Aber auch in Sachen Brennstoffzelle werde Ford am Ball bleiben, betonte Wagener. Es gebe weltweit rund 30 Ford-Fahrzeuge mit Brennstoffzellen-Antrieb und weitere zehn Versuchsträger. "Wovon wir aber jetzt mit dem Verkauf unserer Anteile an Daimler absehen, ist der Ausbau einer neuen Fahrzeug-Flotte mit Brennstoffzellen-Antrieb." (dpa)
Kooperation: Ford und Daimler gehen getrennte Wege
