Neue Coolness
Kombi mit Komfort | Die ersten Eindrücke vom Mercedes C-Klasse T-Modell lassen Großes erwarten: an Platz, Konnektivität und Flexibilität.
— Thomas Weber ist entspannt. Der Entwicklungsvorstand für die Pkw der Sternmarke lässt stolz das T-Modell der neuen C-Klasse im Bremer Daimlerwerk vorfahren. Der Kombi, der ab Ende Juni bestellbar sein wird (dann gibt es auch die Preise) und der ab Mitte September beim Händler steht, wirkt erwachsen und ist es auch. 96 Millimeter Plus an Länge (nun 4,7 Meter) und 40 Millimeter breitere Ausmaße definieren die Grundfläche.
Innen kommt den Passagieren der gewachsene Radstand (+ 80 Millimeter) von 2,84 Meter zugute. Die Beinfreiheit soll um 45 Millimeter zulegen. Eine Sitzprobe bestätigt das auch subjektiv. Knapp geht’s indes im Fond nach oben zu. Ab 1,80 Meter Größe bleibt etwas Luft bis zum Dachhimmel, bei Großgewachsenen schmilzt dieser Komfortraum sehr schnell.
65 Kilo leichter | Apropos Dach. Dieses ist ganz der Leichtbau-Philosophie komplett aus Aluminium – wie auch die Motorhaube, Heckklappe und alle Türen. Der Stahl-Alu-Mix spart allein 65 Kilogramm Gewicht beim Kompaktklässler. Bleiben wir kurz im Fond. Hier fällt die neue Sitzbank auf, die nun dreigeteilt ist. Per Schnellverschluss lassen sich die einzelnen Elemente mechanisch umlegen (im Verhältnis 40:20:40). Die praktischen Kippschalter dafür gibt es auch im Heck. So kann man auch beim Beladen die Sitze umlegen, ohne nach vorn gehen zu müssen.
Die Heckklappe öffnet und schließt sich serienmäßig automatisch. Optional gibt es die „Hands-Free-Access“-Variante: Bei abgezogenem Schlüssel genügt eine kurzer Kick unter den hinteren Stoßfänger, schon sprechen die Sensoren an und geben den 490 Liter großen Kofferraum frei (+ fünf Liter, insgesamt sind es 1.510 Liter [+ zehn Liter]).
Luftfederung | Absolut stressfrei ist nun auch die Handhabung der Kofferraumplane. Deren Schienen sitzen im Heckrahmen, was das Einrasten elastischer macht. Gut: Steht ein Teil der Fracht in den Sichtschutz hinein, dann hält dieser unbeirrt seine Position und schnippt nicht zurück.
Bequem und für die Kompaktklasse ungewöhnlich ist das Fahrwerk: Airmatic. Die Luftfederung gibt es zwar nur gegen Aufpreis, wird aber für Vielfahrer sicherlich eine Überlegung wert sein.
Motorseitig sollen vier BlueTec-Diesel, sprich Euro-6-Aggregate samt serienmäßigem Start-Stopp-System, in der Orderliste stehen mit 115 PS bis 204 PS Leistung. Alternativ aktiviert der C300 BlueTec Hybrid mit seinem Doppelherz 231 PS und soll den Niedrigwert von 3,8 Litern Diesel je 100 Kilometer erreichen (99 g/km CO2).
Helfer ab Werk | Beim Sparen hilft neben dem Alu-Anteil in der Karosserie auch der tiefere Schwerpunkt des Kombis und die damit verbesserte Aerodynamik. Gleichzeitig verspricht dies ein höheres Maß an Agilität, die durch die serienmäßige elektromechanische Direktlenkung unterstützt werden soll. Als weitere Helfer an Bord kommen werksseitig der Müdigkeitswarner und der Kollisionsverhinderer, der bei Gefahr selbstständig abbremst.
Ein Wiedersehen mit einem eben erst vorgestellten Dienst wird es im Herbst geben, wenn die Kombi-Fahrer „Mercedes connect me“ starten. Das Konnektivitäts- Paket bringt als Basisprogramme eine Notruf-, Unfall- und Pannenhilfe mit. Gleichzeitig sind über die webbasierte Anwendung, die auf PCs und mobilen Geräten mit Internetzugang läuft, eine automatische Verschleißanalyse und Telediagnose möglich. Die Daten, zum Beispiel zum Verschleiß der Bremsen, werden – wenn gewünscht – direkt an einen festgelegten Servicepartner übertagen, der automatisch einen Wartungstermin vorschlägt.
Kleiner Flottenüberblick | Optional gibt es die Fahrzeugortung (Umkreis 1,5 Kilometer) oder die geographische Fahrzeugüberwachung (ab Ende des Jahres). Dies geschieht natürlich nur mit Zustimmung der Fahrer. Bietet aber für Fuhrparkleiter einen umfassenden Schnellüberblick der Flotte zu den Punkten Kilometerstand, Verschleiß und Füllstände. Bis zu 20 Fahrzeugakten sollen laut Mercedes mit der Online-Lösung gut handhabbar sein – zu überschaubaren Kosten von 150 Euro für drei Jahre. Comand-Online-Käufer zahlen gar keine Extragebühren.
Wenn der Fahrer dann zum ersten Mal mit „connect me“ seinen Kombi per Smartphone öffnet und schließt (inklusive der Fenster) oder die Standheizung programmiert, wird er Thomas Weber wohl zustimmen, der sagt: „Das neue T-Modell der C-Klasse ist die coolste Art, ein praktisches Auto zu fahren.“ Dem ist bis zur ersten Probetour im Sommer erstmal nichts hinzuzufügen.
| Rocco Swantusch